Geldreformpartei - was haltet ihr von der Idee?

miguelrego

Aktives Mitglied
Hallo Ayom-Gemeinde,
was haltet ihr von der Gründung einer Geldreformpartei, die sich zum Hauptziel setzt eine umlaufgesichte Währung einzuführen?

Das Konzept:

Durch das Horten von Geld(sparen), das Investieren und das Erzielen von Zinseinnahmen wird die dritte Welt systematisch ausgeblutet. Die Schuldendienste, die die Entwicklungsländer leisten müssen übersteigen ihren Etat für Bildung und Gesundheit bei weitem. Um wenigstens Gerechtigkeit innerhalb Deutschlands einzuführen, muss eine umlaufgesicherte Währung eingeführt werden(Freigeld). Gründet mit mir eine Partei, die sich dieses revolutionäre Anliegen zum Hauptziel macht. In Brasilien wurden Favelas und Gewalt durch die Einführung dieses Regiogeldes außerordentlich gut bekämpft. Wusstet ihr das die Hälfte aller deutschen Arbeitnehmer eigentlich überflüssig sind, wenn es nach der Industrie ginge? Mit 5 Prozent "Hochproduktiven" Beschäftigten, wäre die deutsche Wirtschaft immernoch im Stande weiter zu wachsen. Damit es keine Überflüssigen gibt, muss dieses umlaufgesicherte Geld eingeführt werden. Nehmt teil an einer der tiefgreifendsten Revolutionen der Menschheitsgeschichte. Lasst diese von deutschem Boden ausgehen und in alle Welt hinausstrahlen. Auf das die Welt, dadurch zu einem besseren, lebenswerteren und gerechteren Ort wird.

Gemäß Weltbankstatistik war das im Jahre
1999 zirkulierende Finanzkapital 63 mal größer als
der Wert aller in diesem Jahr auf der Welt produzierten
Güter und Dienstleistungen!
Das globalisierte Finanzkapital zeugt von einer
fast unglaublichen Vitalität, nicht nur in der steten
Steigerung der Kapitalmobilität und Verkürzung der
Entscheidungsprozesse, sondern auch im Erfinden
immer neuer profitmaximierender Finanzinstrumente.
Aber es schafft überhaupt keinen Wert!!!! - außer bedrucktem Papier.

Die 225 größten Vermögen der Welt belaufen sich
auf eine Gesamtsumme von mehr als 1000 Milliarden
Dollar, das entspricht dem Gegenwert des Jahreseinkommens
von 47 Prozent der Ärmsten auf der Welt
(2,5 Milliarden Menschen). Das Vermögen von Bill
Gates ist so hoch wie der Gesamtnettowert des Vermögens
der 106 Millionen ärmsten US-Amerikaner.
Individuen sind heute reicher als Staaten. Der Besitz
der 15 reichsten Menschen der Welt übersteigt
das Bruttoinlandsprodukt (BIP) aller afrikanischen
Länder südlich der Sahara außer Südafrika.
Der Umsatz von General Motors ist höher als das
BIP von Dänemark, der von Exxon-Mobil übertrifft
das BIP von Österreich. Jedes der 100 bedeutendsten
globalen Unternehmen verkauft mehr, als jedes der
120 ärmsten Länder der Welt exportiert. 200 Firmen
kontrollieren 23 Prozent des Welthandels.


Wir brauchen:
- 100% Schuldenerlass für Dritte Welt (Bildung statt Zinsen bezahlen)
- Hinterfragung des Zinseszins-Systems (automat.Arm-Reich-Umverteilung stoppen)
- Einführung der Tobin-Steuer (Spekulationen auf Devisen einschränken)
- Abschaffung IWF (Spekulationsrisiken nicht auf Allgemeinheit abwälzen)
- Abschaffung WTO (Güterhandel wieder national kontrollierbar machen)
- Schließung von Agrar-Rohstoff-Börsen (keine Spekulation auf Nahrung)
- Unabhängigkeit der Zentralbank (Geldpolitik für das Volk, nicht nur Reiche)
- Schließen von Steuerparadiesen (normale Steuern auch für Reiche)
- Kartellämter stärken (Machtkonzentrationen verhindern)
- soziale und kulturelle Menschenrechte
- UNO-Rat für Soziales (ein Welt-Gremium für Welt-Probleme schaffen)

Der Boom kommt nicht an: http://www.zeit.de/2008/34/Wirtschaftsboom

Was denkt ihr?
 
QUOTE was haltet ihr von der Gründung einer Geldreformpartei, die sich zum Hauptziel setzt eine umlaufgesichte Währung einzuführen?


W00t - wie kommt man denn auf diese Idee?


QUOTE Durch das Horten von Geld(sparen), das Investieren und das Erzielen von Zinseinnahmen wird die dritte Welt systematisch ausgeblutet.


Darin sehe ich keinen Zusammenhang.

Ohne Ersparnis wäre keinerlei Investition( = Ersparnis) in Entwicklungsländer möglich. Es besteht Interesse, Entwicklungsländer zu fördern.


QUOTE In Brasilien wurden Favelas und Gewalt durch die Einführung dieses Regiogeldes außerordentlich gut bekämpft.
Sobald die (gehorteten)Gelder zu 100% gleichmäßig verteilt sind sieht es wieder übel aus; denn dann ist niemand mehr da, der immense Geldmengen zur Verfügung stellt, die dann in die Wirtschaft fließen.

Ist ja so: Drei Bürger -> Bürger A hat 97 Geldeinheiten(weil gehortet und/oder Chef der Entführer-Mafia), Bürger B und C haben jeweils eine Geldeinheit und kloppen sich. Nun zwingt die Politik Bürger A sein Geld in Umlauf zu bringen. Ist dies *perfekt* geschehen, haben A,B und C jeweils 33 Geldeinheiten.
Demnach kloppen sich jetzt alle drei ?


QUOTE Um wenigstens Gerechtigkeit innerhalb Deutschlands einzuführen, muss eine umlaufgesicherte Währung eingeführt werden(Freigeld). Gründet mit mir eine Partei, die sich dieses revolutionäre Anliegen zum Hauptziel macht. In Brasilien wurden Favelas und Gewalt durch die Einführung dieses Regiogeldes außerordentlich gut bekämpft.


Hier gibt es schon genug Probleme: Den Schrei nach Mindestlohn, Zeitarbeitsfirmen und geschiedene Ehegatten am Rande des Ruins.

Schuldenerlass ist nicht die Lösung, ewtas zu Erschaffen schon eher. Warum rockt China mit niedrigpreisigem Platikspielzeug seit Jahrzehnten und Brasilien nicht? Das kann nicht nur an der "ein Kind Politik" liegen.
Oder etwa Microsoft Fenster -> Warum hat kein Dritte-Welt-Land sowas erfunden?


QUOTE Wusstet ihr das die Hälfte aller deutschen Arbeitnehmer eigentlich überflüssig sind, wenn es nach der Industrie ginge? Mit 5 Prozent "Hochproduktiven" Beschäftigten, wäre die deutsche Wirtschaft immernoch im Stande weiter zu wachsen.


Nur Maschinen, keine Menschen -> klappt wohl auch ... Also sind 95% aller Menschen in DE überflüssiges Pack. Alleine aus Imagegründen sollten wir also auswandern ^^

Wenn den 5% nicht etliche x% zuarbeiten, sind 5% nicht mehr hochproduktiv sondern mit "Kleinkrams" ausgelastet.
Da nimmst zur Argumentation besser Pareto und die 20%.

Ach, wo ordnest Du Dich ein? Fünf oder 95% ?


QUOTE Wir brauchen:
- 100% Schuldenerlass für Dritte Welt (Bildung statt Zinsen bezahlen)
- Hinterfragung des Zinseszins-Systems (automat.Arm-Reich-Umverteilung stoppen)
- Einführung der Tobin-Steuer (Spekulationen auf Devisen einschränken)
- Abschaffung IWF (Spekulationsrisiken nicht auf Allgemeinheit abwälzen)
- Abschaffung WTO (Güterhandel wieder national kontrollierbar machen)
- Schließung von Agrar-Rohstoff-Börsen (keine Spekulation auf Nahrung)
- Unabhängigkeit der Zentralbank (Geldpolitik für das Volk, nicht nur Reiche)
- Schließen von Steuerparadiesen (normale Steuern auch für Reiche)
- Kartellämter stärken (Machtkonzentrationen verhindern)
- soziale und kulturelle Menschenrechte
- UNO-Rat für Soziales (ein Welt-Gremium für Welt-Probleme schaffen)



- Was wurde aus den Schulden?
- Zinseszins kann bei etwaigen Steuern und Inflation eh nur den Wert erhalten, nicht Gewinne erzielen.
- Tobin = Devisenhandel nicht wirklich flexibel. Nicht flexibel kann auch Kosten für Dritte-Welt bedeuteten. Keiner würde dadurch besser gestellt. Also NULL Unterschied. Wo liegt denn da der Vorteil in diesem Sinne? Wenn Krisen auftauchen, dann weil Land Korrupt oder zu Riskant. So, wenn das Entwicklungsland rafft, dass ein Risiko besteht, kauft es im Vorfeld ausländische Währung und spekuliert gegen die Eigene. Vorteil: Es kann die Eigene durch fiese Meldungen gezielt bashen. Wo ist das Problem?


QUOTE Tobins Hypothese von der stabilisierenden Wirkung höherer Transaktionskosten wird daher als empirisch widerlegt betrachtet -> (wikipedia)


[...]

Dennoch -> Die Idee ist wunderbar, aber würde in den Entwicklungsländern anfangen zu agieren. Hier gibt es wohl nur Unterstützung von Leuten, denen es zu gut geht.
 
QUOTE (miguelrego @ Mi 13.08.2008, 02:42) Der Umsatz von General Motors ist höher als das
BIP von Dänemark,

böse böse GM ....
.... oder tun vielleicht die Dänemarker zu wenig f!ckyf!cky machen?

30.000€ Jahreseinkommen dürfte schon großzügig bemmesen sein ... vorallem da auf Alle Einwohner gerechnet, auch Kinder ...
30 000 * 5 500 000 = 165 000 000 000

http://de.wikipedia.org/wiki/Dänemark
http://de.wikipedia.org/wiki/General_Motors

181 000 000 000 Mitarbeiter etwa 266.000 (2007)
Im Jahre 2007 erwirtschaftete General Motors einen Umsatz von 181,1 Mrd. US-$ und verbuchte mit 38,7 Mrd. US-$ den größten Verlust seiner Geschichte.
= eine nicht gegenfinanzierte Steuersenkung ... oder wie?

Was machen die Dänen?
mir fält da jetzt mal schnell "Dänisches Bettenlager" ein ....
... ja, sind die selber Schuld .... nicht Betten lagern, Autos bauen .... dann klappts auch mit dem "viel Geld" auch wenns MinusGeld ist



Und deien Vergleiche mit Afrika .....
wieviel kostet dort 1m² Land oder Wohnung(Haus) .....
... setzt mal unsere Preise an und deren Preise bei uns ... dann siehts mit den $ ganz ganz anders aus

Deutschland hat es doch gerade noch geschaft "ExportWeltmeister" zu bleiben ...
.... oder hatten wir das schon kurzfristig an China abgegeben?
Wir haben ein Export von 50% ... so ungefähr
Wenn China nur 10% seiner ... 1% reicht auch .... seine Produktion Exportiert .... bei selben Löhnen wie bei uns .... Wer ist dan Exportweltmeister?






3. Welt und Schuldenproblem ... da mag ich dir Recht geben ...
.... habe Errinerung das damals 198x Ein Lehrer sagte das die INdustrieländer schuld sind das die 3.Welt sich verschuldet hat .... 1. Welt verprach 3.Welt "Reichtum" ..... das der ein Minus haben wird ....... wurde nicht gesagt

Und das ganze Börsengedöns find ich auch nicht in Ordnung ..... (schaue gerade BloomBerg)





nochmal zu GM; und Dänemark ....
... Die ärmsten sind doh die Berliner .... die haben so ein Kidel das gerne ein Bier wäre ... müßen Sirup reinkippen damit man es trinken kann ...
... deutschland größte Stadt .... voll arm und Pleite ....
und, bei mir um die Ecke, das kleine STuttgart, hat soooooooo viel geld, bezahlt sogar die Schulden von GM

äh, korrektur .... Chrysler 59,4 Mrd. US-Dollar .... Dänemark ist nur etwa 3 mal so groß wie STuttgart?
Einwohner: 597.176 (31. Dez. 2007) ..... nö, Dänemark ist 10 mal so groß .... irgendwie sind wohl die Dänen Däperten und machen was falsch?


Gruß
AZ



 
QUOTE (miguelrego @ Mi 13.08.2008, 02:42) - Schließung von Agrar-Rohstoff-Börsen (keine Spekulation auf Nahrung)

ja, hier gibts von mir 100% Zustimmung
 
Sorry miguelrego, aus Sicht eines Ökonoms ist das alles nichts als dummes linksextremes Kommie-Gefasel, wo sich offenbar niemand so recht überlegt hat, was die Auswirkungen dieser Massnahmen wären.

Agrar-Börsen tun nix zur Sache.
Agrar-Termingeschäfte dienen hauptsächlich der Absicherung: Produzenten verkaufen auf Termin um sich gegen zeitweilige fallende Preise abzusichern, und verarbeitende Industrien sichern sich gegen zeitweilige steigende Preise abzusichern.
Termingeschäfte verhindern somit, dass die Industrie Opfer von Spekulanten am Kassamarkt wird.
Ausserdem kann man Termingeschäfte nicht verbieten. Jeder langfristiger Liefervertrag ist bereits ein Termingeschäft.


Ein Punkt wo Du Recht hast, ist dass das Geld dazu tendiert sich nicht nur zu vermehren, sondern auch den Reichen zufliesst.
Besonders Sorgniserregend ist dabei, dass in der westlichen Welt die Mittelklasse auf dem Rückzug ist. Es gibt mehr Reiche und viel mehr Arme.

Dafür sollte eine Lösung gefunden werden.
 
Ein Lösungsweg für das Internationale Armuts-Problem könnte die Globalisierung sein.

Allerdings die Globalisierung, die im Westen niemand will: die Öffnung aller Märkte für Agrarprodukte, Rohstoffe und gefertigte Produkte, die mit viel Handarbeit produziert werden.

Komischerweise will hier niemand arme Kleinbauer, und die Kleinbauer in der dritten Welt sollen sich trotzdem entwickeln.

Solange wir mit Drittweltländern nur Freihandelsabkommen abschliessen, die Supraleiter und Nano-Technologie als Gegenstand haben, ist doch klar, wie der Exportfluss der Waren aussieht.
Landwirtschaft war ein Hauptbestandteil bei der Entwicklung unserer Länder.

Der Lebensstandard unserer Bauern wird auf Kosten der Drittweltländer finanziert. So sieht's aus.

 
An einer sozialen Reform führt Nichts vorbei. Die Idee http://de.wikipedia.org/wiki/Silvio_Gesell des Freigelds http://de.wikipedia.org/wiki/Freigeld ist schon bald 100 jähirg. Wo es eingeführt wurde, http://www.fritzschwarz.ch/woergl.htm brachte es gute Ergebnisse.
Meines Erachtens müsste eine Reform folgendes beinhalten
- Bürgergeld / voraussetzungsloses Grundeinkommen
- Bodenreform
- Freigeld / Schrumpfgeld
- Rückbindug des staatlichen Dirgismus / Abschaffung der Parteien
Apropos linksextremes Kommi-Geschwätz: Silvio Gesell war Teilnehmer des Münchner Aufstands. Er wurde von den Freikorps nicht erschossen, weil er kein Kommunist war. Die Firma die Er gründet hatte, gibt es heute noch. Wer die feinen Eden Fruchtsäte noch nicht kennt, der sollte sie kennen lernen, die gibt es in jedem Reformhaus zu kaufen.
Die Kommunisten sind Gegner des Grundeinkommens, weil es ihrer Meinung nach die Unternehmer stärkt.
Also ich wäre bei der Schweizer Variante der Geldreformpartei dabei. Wer macht mit? Man könnte die LDU, die Migrospartei neu gründen.
http://www.silvio-gesell.de/
 
Ergibt keinen Sinn!

Stell dir mal folgendes Beispiel vor:

Es gibt 4 Menschen auf der Welt:

Bill Gates: 5'000'000 $
Hans: 10 $
Brigitte: 5$
Ueli: 5$

Bill Gates hat 80 $ im Sack welches er gelegentlich ausgibt, der Rest lagert er unter seinem Kopfkissen (=Bank).

Das heisst insgesamt sind 100$ im Umlauf und ebenfalls Güter im Wert von 100$.

Also angenommen Bill Gates *schenkt* allen anderen nochmals 1'000'000$ hätten zwar alle *mehr Geld* aber die Inflation würde um 10'000% steigen.......(schlussendlich hätten alle wieder gleich viel geld)

Und das gleiche passiert auch wenn er das Geld ausgibt, mit dem Unterschied dass er den Armen die Güter wegkauft und durch die entstehende Inflation den Armen sogar noch Geld wegnimmt!!! << Und das würde bei Umlaufgesichertem Geld passieren!

PS: Auch durch Abschaffung des Zinses-Zins-Systems werden die Probleme nicht gelöst. Die Zinsen heutzutage gleichen fast nur noch die Inflation aus. Warren Buffet, Bill Gates wurden ja durch Aktien reich und nicht durch Zinsen.... und ich sehen nicht wie das Problem damit gelöst werden könnte.
 
Schrumpfgeld heisst Schrumpfgeld weil sein Wert mit der Zeit (Theorie 8 Monate) verliert.
Bill Gates muss sofort sein Geld ausgeben, damit es seinen Wert nicht verliert. (Experiment Wörgl)
Vereinfacht gesagt: Wenn das Geld seinen Wert verliert, muss es schnellsten Ausgegeben werden. So kann das Kapital nicht mehr akkumuliert werden.
Die Folge davon ist, dass der allgemeine Wohlstand steigt weil das Geld wieder investiert wird.
Die Bodenreform sorgt dafür das kein Land mehr gekauft sondern nur noch gepachtet werden kann (Pachtvertrag auf Lebensdauer der Immobilie). Das Bauern Land besitzen können ist wiedersinnig. Der Landbesitz der Bauern wird durch die Subventionen der SteuerzahlerInnen finanziert. Der Staat bezahlt Leuten die nicht viel zur Allgemeinheit beitragen Geld, damit sie besitzen können. Man sollte annehmen, das der der Zahlt auch den Nutzen haben darf.
 
QUOTE
http://de.wikipedia.org/wiki/Freigeld ist schon bald 100 jähirg. Wo es eingeführt wurde, http://www.fritzschwarz.ch/woergl.htm brachte es gute Ergebnisse.


Dieses Wunder von Woergl ist meiner Meinung nach auch UNSINN! Klar hat es funktioniert, aber Woergl hat *praktisch* unerlaubt Geld gedruckt und damit die Geldmenge verdoppelt. Und nur darum hats funktioniert, nicht weil das Geld *umlaufgesichert* war.

Das funktioniert natürlich nur solange das eine einzige Gemeinde macht, sobald ein ganzes Land das machen würde, würde die Inflation ins Unendliche steigen...

Angenommen man würde einfach die Vermögenssteuer erhöhen hätte das viel mehr Vorteile:
- Inflation würde durch das Ausgeben des Geldes durch Reiche nicht steigen.
- Vermögenssteuer ist nicht zwingend Linear wie Freigeld (und Freigeld ist deshalb nicht sozial, denn wenn von Bill Gates 10% abgeschrieben wird interessiert ihn das nichts, wenn aber einer Familie mit einem Vermögen von 2000.- -> 200.- weggenommen werden ist das ein harter Schlag.


QUOTE
Schrumpfgeld heisst Schrumpfgeld weil sein Wert mit der Zeit (Theorie 8 Monate) verliert.
Bill Gates muss sofort sein Geld ausgeben, damit es seinen Wert nicht verliert. (Experiment Wörgl)



Das führt zu einer Güterflucht und sehr starker Inflation. Statt 50 Milliarden würde Bill Gates 10'000 Bauarbeiter beschäftigen um für ihn Villen zu bauen. Diese Bauarbeiter würden dann einfach für Bill Gates arbeiten statt Unterkünfte für Familien, etc. zu bauen.
 
QUOTE Also angenommen Bill Gates *schenkt* allen anderen nochmals 1'000'000$ hätten zwar alle *mehr Geld* aber die Inflation würde um 10'000% steigen.......(schlussendlich hätten alle wieder gleich viel geld)


Ich sehe das genauso. Wenn jeder gleich viel Geld hätte, dann würde es den Lebensstandard nicht verbessern.


QUOTE Schrumpfgeld heisst Schrumpfgeld weil sein Wert mit der Zeit (Theorie 8 Monate) verliert.
Bill Gates muss sofort sein Geld ausgeben, damit es seinen Wert nicht verliert. (Experiment Wörgl)


Ich habe jetzt nicht die Wikipedia Einträge dazu gelesen, weil die mir zu lang sind.

Aber was soll man sich ständig kaufen? Ist in dieser Theorie alles gleich billig? Also gibt es nichts auf das man sparen muss oder werden dann alle teure Sachen auf Kredit gekauft?

Beispiel:

Verfügbare Geldmenge pro Monat: 100 Einheiten
Menge, die man ausgeben muss für Miete, Lebensmittel, Energie, ...: 90 Einheiten
Freie Geldmenge: 10 Einheiten.

Kosten jetzt Autos, Computer, Möbel, Reisen, ... alle gleich viel? Weil sparen auf etwas teures geht ja nicht, weil das Geld in der Zeit wertlos wird!

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Meiner Meinung nach kann man den Lebensstandard für die Masse nicht erhöhen in dem man allen gleich viel Geld gibt.
 
QUOTE Das führt zu einer Güterflucht und sehr starker Inflation. Statt 50 Milliarden würde Bill Gates 10'000 Bauarbeiter beschäftigen um für ihn Villen zu bauen. Diese Bauarbeiter würden dann einfach für Bill Gates arbeiten statt Unterkünfte für Familien, etc. zu bauen.


Er könnte auch Wohnblocks bauen lassen. Dort die Familien wohnen lassen und Miete kassieren ... dann hat er noch mehr Geld und muss es wieder ausgeben. Anstatt Geld hortet Bill Gates dann Sachgüter und ähnliches an.

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Das geht vielleicht in einer total von der Außenwelt abgeschotteten Volkswirtschaft in der es kein Geld gibt und jeder muss arbeiten. Es wird nichts importiert und exportiert. Es wird das hergestellt und erzeugt was mit den Rohstoffen dieser Volkswirtschaft möglich ist. Die erzeugten Gütern werden dann unter den Leuten verteilt. Jemand der für seine Job intelligenter sein muss bekommt mehr Güter.
 
QUOTE Meines Erachtens müsste eine Reform folgendes beinhalten
-  Bürgergeld / voraussetzungsloses Grundeinkommen

= Noch mehr SOA Abhängige
= Deckung durch höhere Steuern erforderlich
= Wirtschaftskolaps


QUOTE - Bodenreform

= kein Nutzen


QUOTE - Freigeld / Schrumpfgeld

= Wirtschaftskolaps (oder wie soll das bei Unternehmen funktionieren?)
= Langfristige Investitionen (z.B. Hauskauf) unmöglich


QUOTE - Rückbindug des staatlichen Dirgismus /  Abschaffung der Parteien

= Chaos

Fazit: für mich klingt das Konzept nach einem reinen Horrorszenario (wer mal Krieg auslösen will, der soll das durchbringen
wink.gif
), die Deutschen hatten übrigens ein ähnliches System in den Jahren 33-45 (bezüglich dem sozialen Stand - alle sind gleich), dort waren auch fast alle "gleich gestellt", aber es muss bei diesem System immer eine Minderheit geben und genau das ist das Problem (wer hatte damals Geld? die meisten Deutschen jedenfalls nicht). Welche Wirtschaftskreisläufe funktionieren und welche nicht, kann man der Geschichte entnehmen. Meiner Meinung ist das Konzept einer halbdirekten Demokratie sinnvoll und zureichend. Wer arbeitet und Leistungen erbringt soll auch dafür belohnt werden.
 
QUOTE (PH @ Mi 13.08.2008, 08:41)Agrar-Börsen tun nix zur Sache.
Agrar-Termingeschäfte dienen hauptsächlich der Absicherung: Produzenten verkaufen auf Termin um sich gegen zeitweilige fallende Preise abzusichern, und verarbeitende Industrien sichern sich gegen zeitweilige steigende Preise abzusichern.
Termingeschäfte verhindern somit, dass die Industrie Opfer von Spekulanten am Kassamarkt wird.
Ausserdem kann man Termingeschäfte nicht verbieten. Jeder langfristiger Liefervertrag ist bereits ein Termingeschäft.

Wenn ich im Autohaus ein Auto gekauft habe ..... darf ich nach Monaten(=langer Liefervertrag) in das Auto einsteiegen und losfahren

bedeutet aber nicht
das jeder nach MOnaten-Wartenzeit in ein Auto einsteigen darf .... (Diebstal)

NIcht Jeder darf in Apotheke (oder gar Supermark) und ARsenkaufen .... braucht Nachweis bzw "Lizenz" das man kaufen darf

QUOTE (PH @ Mi 13.08.2008, 08:41)Ausserdem kann man Termingeschäfte nicht verbieten. Jeder langfristiger Liefervertrag ist bereits ein Termingeschäft.
Wenn man will, dann kann man
Welcher SoftCommoditi-Fond(vielleicht noch mit Hebel oder Heatsch) wird am Ende die "bestellte" Ware entgegennehmen?
Keiner
und schon haben wir das Kritätium das entscheidet ob man darf oder nicht,
also, anhand dessen verboten werden kann

leerVerkäufe sind auch so ein pervertierterKapitalismus Dreck






QUOTE (Rainer @ Mi 13.08.2008, 11:01)Das geht vielleicht in einer total von der Außenwelt abgeschotteten Volkswirtschaft in der es kein Geld gibt und jeder muss arbeiten. Es wird nichts importiert und exportiert. Es wird das hergestellt und erzeugt was mit den Rohstoffen dieser Volkswirtschaft möglich ist. Die erzeugten Gütern werden dann unter den Leuten verteilt. Jemand der für seine Job intelligenter sein muss bekommt mehr Güter.

Der dumme Hilfsarbeiter ist lebenslang Fußgänger
Der normale Arbeiter kriegt 10 -20 Jahre ein Dienstfahrad danach ein eigenes
Die Denker kriegen jedes Jahr ein Auto ....

Das ist echt inteligent ....

oder Andersrum

Der dumme Hilfsarbeiter kriegt 1 Handvoll Reis am Tag
Der normale Arbeiter kriegt 2 Handvoll Reis am Tag
Die Denker kriegen 5 Handvoll Reis am Tag

"für satt" braucht es jeden Tag 2 Handvoll
 
QUOTE SoftCommoditi-Fond(vielleicht noch mit Hebel oder Heatsch)


blink.gif


LOL
laugh.gif


Du verstehst so einiges nicht... mach Dir aber keine Sorgen!!!
 
QUOTE Der dumme Hilfsarbeiter ist lebenslang Fußgänger
Der normale Arbeiter kriegt 10 -20 Jahre ein Dienstfahrad danach ein eigenes
Die Denker kriegen jedes Jahr ein Auto ....

Das ist echt inteligent ....

oder Andersrum

Der dumme Hilfsarbeiter kriegt 1 Handvoll Reis am Tag
Der normale Arbeiter kriegt 2 Handvoll Reis am Tag
Die Denker kriegen 5 Handvoll Reis am Tag

"für satt" braucht es jeden Tag 2 Handvoll


Wissen und Verwantwortung müssen aber irgendwie mehr entlohnt werden, weil sonst würden sich wohl fast alle in der Schule nicht anstrengen, weil sie wissen, daß sowieso jeder danach das gleiche bekommt. Der Hilfsarbeiter ist sowieso oft der dumme, weil harte körperliche Arbeit wird selten richtig entlohnt.

Glaubst du echt, wenn die Denker den anderen etwas vom Reis abgegen, daß es dann reicht? Es würde vermutlich gar nicht reichen, weil es müsste 5x mehr Denker als Hilfsarbeiter in deinem Beispiel geben.
 
QUOTE leerVerkäufe sind auch so ein pervertierterKapitalismus Dreck


Das ist nicht dreckiger als Wertpapiere zu kaufen und auf einen Kursanstieg zu hoffen. Da die Kurse nicht endlos nach oben gehen und die Börse auch kein Geld vermehrt, sondern nur umverteilt, und keine Einbahnstraße ist ist am Ende immer einer der Depp. Bei normalen Aktien halt der, der zum Höchstkurs gekauft hat und die Aktie geht nicht mehr weiter hoch.
 
In Amerika ist dieses Jahr ein Präsidentschaftskandidat angetreten der einen ähnlichen Vorschlag hatte. Ron Paul (republikanische Partei) wollte das ganze System wieder zurück auf den Goldstandart zurücksetzen und er hat dabei sogar ziemlich viel Anklang gefunden (1,2 Millionen Stimmen bei den Vorwahlen).

Meine Stimme hättest du jedenfalls .



QUOTE Ich sehe das genauso. Wenn jeder gleich viel Geld hätte, dann würde es den Lebensstandard nicht verbessern.


Dazu sollte man vielleicht erwähnen das der Lebensstandart die letzten Jahrzehnte ja sichtlich gestiegen ist, aber die Zufriedenheit der Leute gefallen ist. Geld ist nicht alles im Leben, in Realität ist es eigentlich garnichts, aber die meisten von uns sind halt mit der Vorstellung aufgewachsen das Geld alles ist.

Ich glaube nicht, das ein besserer Lebensstandart einen Menschen auf Dauer glücklich macht, sondern lediglich das Verlangen nach einem noch besseren Lebensstandart erhöht. Fakto verschiebst du nur die Reichtumsgrenze, aber steigerst keinesfalls die Zufriedenheit der Leute.

Ich schätze mal ein Mensch der 1920 geboren ist wird von dem was wir heute alles haben nur geträumt haben, war aber trotzdem auf seine Weise glücklich. Nun haben wir aber einen der 1980 geboren ist und er hat all diesen Luxus den derjenige der 1920 geboren ist haben wollte, wird der der 1980 geboren ist nun ein noch glücklicheres Leben führen als der der 1920 geboren ist? Ich bezweifel das mal stark an, da der 1980er heute einen viel größeren Lebensstandart als der Mensch von 1920 anstrebt und das ganze wird sich unendlich herziehen bis wir alle auf dem Bill Gates level sind, wo wir uns alles leisten können. Wenn wir dann aber erst einmal da sind werden nicht mehr viele von uns da sein, da sie schon vorher den Weg in die Armut zwangseingeschlagen haben.

Das Streben nach einem besseren Lebensstandart ist deshalb für mich nur so viel wie der Hamster im Hamsterrad der vergebens sein Ziel sucht. Den höheren Lebensstandart des einzelnen wirst du erreichen können, aber den höheren Lebensstandart für alle das ist in meinen Augen nur Illusion.
 
Ron Paul wäre wirklich eine Bereicherung für die Welt geworden...
Leider steht er nur unter aufgeklärten Menschen wirklich hoch im Kurs...
Hoffen wir das die Supermacht USA einen besseren, freiheitlicheren Weg einschlägt, als unter Bush.
 
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