Verschiedene Intranet-Lösungen?

QUOTE
Also ich sehe mich als "Umsetzender" in der Rolle den Kunden gut zu beraten und eventuelle Fehler beim Pflichtenheft aufzuzeigen. Das ist alles meine Aufgabe!

Zum Thema Design:

Wenn Dinge falsch benannt sind oder schlicht zu unübersichtlich ist das doch nicht auf das "Design" ansich zurückzuführen. ICH halte sowohl schlechte Designs als auch Layouts ala "Excel-Tabellen Style" für nicht tragbar und letzteres für nicht mehr zeitgemäß.

Ich glaube den Leuten fehlen "richtige" Alternativen und deshalb benutzen sie so einen Schrott der aussieht, als wäre er vor 15 Jahren konstruiert worden.




Hierzu kann ich nur sage, dass aus Entwicklersicht einfach der heutige Standard eingehalten werden muss: Die Softwarearchitektur muss sich nach MVC strukturieren.
Also Model - View - Controller. Möchte jetzt gar nicht gross darauf eingehen, ist ja kein Entwicklerforum hier. Aber die Daten, Datenbearbeitung und der View müssen strickte getrennt werden. So kann dass für den Kunden sichtbare Design (der View) ohne grössere Probleme und Kosten (relativ) gewechselt oder angepasst werden.
Ist die ganze Architektur falsch und die oben genannten Teile vermischt, ist es schlichtweg unmöglich, am View etwas zu ändern, ohne dass es mit imensen Kosten verbunden ist.
 
QUOTE (digitalcorner @ Sa 7.08.2010, 14:42)Der Projektleiter muss herausfinden, was genau verlangt wird, Das kann der Kunde in den wenigsten Fällen genau mitteilen. Darum ist das auch nicht in einem einstündigen Gespräch zu machen.


- smile - dann dürfte es die meisten meiner Kunden gar nicht geben. Ich tippe so maximal auf insgesamt zwei Stunden Telefonat, verteilt auf höchstens drei oder vier Termine. Kunden sind da völlig überfordert, vorauszudenken.

Umgekehrt ist das auch das Problem, das Laien davon abhält, sich überhaupt an jemanden zu wenden: Daß sie unverständlich viel Zeit investieren müssen, um überhaupt eine grobe Kostenschätzung zu bekommen. Und das dann bei womöglich drei oder vier Anbietern - kein Wunder, daß dann viele bei ihren selbstgestrickten Excel- und Access-Quälereien bleiben.

Es ist nicht bloß die Rechnung, die zu bezahlen ist. Es ist zusätzlich der unkalkulierbare Zeitaufwand. Auch das ist ein Grund, weshalb ich mich mit Interessenten gar nicht treffe, sondern mich auf jene Kunden beschränke, mit denen ich alles telefonisch erledigen kann. Komprimiert ohne Aufwand für Fahrzeit / Meetings.



QUOTE (digitalcorner @ Sa 7.08.2010, 14:49)Die Softwarearchitektur muss sich nach MVC strukturieren.
Also Model - View - Controller.


Die Frage ist für mich nicht MVC oder nicht. Die zentrale Frage ist, was passiert, wenn der Kunde anruft und sagt, daß er noch eine neue Spalte braucht: Wird die neue Spalte während des Telefonats dazugebaut, so daß der Kunde das nach fünf bis zehn Minuten hat, braucht das drei Stunden oder braucht das drei Tage? Unterbricht das den laufenden Betrieb länger als ein bis zwei Minuten? Alles oberhalb eines 'Telefonat-Zeitraums' ist zu lang.

PS:


QUOTE Ich glaube den Leuten fehlen "richtige" Alternativen


Dann warte ich auf deine Alternative. Der Markt ist groß genug.
 
Das die Architektur bei einem solchen Programm stimmen muss, um schnell auf Wünsche eingehen zu können sollte eigentlich selbstverständlich sein. MVC ist daher wohl sicher das Mindeste.


Den ganzen Thread erstellt habe ich eigentlich nur, weil ich selber gerade eine kleine Lösung schraube und mich interessiert a) was machen Andere b) was denken Andere.
Von daher, schon mal vielen Dank bis hier.
wink.gif



Mein Ansatz ist "einfach" der, dass ich kinderleichte Bedienung und Komfort ganz oben auf meine Liste setze. Wie in einem Blogeintrag kürzlich geschrieben, sollte sich ein Intranet mehr wie ein eigenes System anfühlen. Warum?
Weil der Benutzer Spaß dabei haben muss, es zu nutzen. Dazu gehört dann natürlich auch, dass er sich schnell zurecht findet. Meiner Meinung nach, schließt sich ein super Design, komfortable Bedienung und technische Finesse nicht aus.

Nico
 
QUOTE (Nico B @ Sa 7.08.2010, 23:40)weil ich selber gerade eine kleine Lösung schraube


Na wenn Du mit deinem Projekt die superbegeisterten Kunden findest und sehr viel Umsatz und Gewinn machst, dann ist ja alles bestens
biggrin.gif



QUOTE (Nico B @ Sa 7.08.2010, 23:40)Mein Ansatz ist "einfach" der, dass ich kinderleichte Bedienung und Komfort ganz oben auf meine Liste setze. Wie in einem Blogeintrag kürzlich geschrieben, sollte sich ein Intranet mehr wie ein eigenes System anfühlen. Warum?
Weil der Benutzer Spaß dabei haben muss, es zu nutzen. Dazu gehört dann natürlich auch, dass er sich schnell zurecht findet. Meiner Meinung nach, schließt sich ein super Design, komfortable Bedienung und technische Finesse nicht aus.


Also - smile - ich sag dazu nur: Ich habe völlig damit aufgehört, eigene Erweiterungen in SD einbauen zu wollen.

Grund: Von den Kunden kommen viel bessere und weitergehende Ideen, meine Ideen sind dagegen kläglich. Allerdings kommt von den Kunden auch gleich noch das Geld mit dazu - offenbar ist der Spaßfaktor hinreichend groß. So ein internes YouTube übers Wochenende bereitzustellen macht Spaß.

PS: Die oben verlinkte Begriffe-Seite ist natürlich spartanisch. Die meisten internen Kundenseiten sind lebhafter und bunter, unten sind Einträge als Links, oben Unterformulare. Und die Kunden sehen auch andere Beispiele, wo ganze Domains über SD laufen.

PPS: Es gibt ja Kunden, die gestalten ihr Design selbst - weil es ihnen Spaß macht
biggrin.gif
tongue.gif
 
QUOTE Na wenn Du mit deinem Projekt die superbegeisterten Kunden findest und sehr viel Umsatz und Gewinn machst, dann ist ja alles bestens


Also ich wollte damit nicht ausdrücken, dass ich den heiligen Gral entwickle, falls es so rüberkam. (Oder du hast es mit Absicht überzogen, who knows^^)


Ich versuche einfach was zu schrauben, was Spaß macht und wo jeder Depp mit klar kommt. Das wird aber nur erreicht, wenn die Benutzerführung stimmt und das ist bei reinen Tabellen nunmal sehr schwierig - finde ich. (Übrigens nicht auf SD bezogen)

Grüße, Nico
 
QUOTE (Nico B @ So 8.08.2010, 13:09)Ich versuche einfach was zu schrauben, was Spaß macht und wo jeder Depp mit klar kommt. Das wird aber nur erreicht, wenn die Benutzerführung stimmt

Das Problem ist doch aber:

Jeder Kunde hat einen anderen Bedarf, benötigt also andere Felder.

Bsp. wollen die einen Kunden Straße + Hausnummer in einem Feld (weil man das dann schneller eingeben kann), die anderen wollen das in zwei Feldern (weil sie es so gewohnt sind), die dritten brauchen das zwingend in zwei Feldern (weil noch eine Online-Bonitätsprüfung dazu kommt, die diese Trennung benötigt).

Und für den einen ist dies, für den anderen ist etwas anderes einleuchtend. Ursprünglich hatte ich die Such/Reset/Neu-Buttons unterhalb der Eingabefelder, dann hat mal eine Nutzerin drauf hingewiesen, daß das geschickt sei, wenn man das links oben im Blickfeld hat, jetzt ist das bei den meisten oben links. Aber ein Kunde mit iPad wollte es jetzt wieder unten haben, also hat er es unten.

Also gibt es zwei Möglichkeiten:

(1) Du baust ein Programm für viele Kunden. Davon gibt es tonnenweise welche - und die allermeisten haben zu wenige Kunden, die allermeisten rechnen sich nicht. Aus genau den obigen Gründen - jeder hat einen anderen Bedarf. Es gibt in einigen Branchen einigermaßen standardisierte Prozesse und damit ein, zwei oder drei Marktführer, die diese 'standardisierten Prozesse' brauchbar abgebildet haben. Aber die sind dann wieder teuer, so daß sie für 'Brancheneinsteiger' oft zu teuer sind. Und für die Brancheneinsteiger natürlich zu groß.

(2) Du baust individuelle programmierte Lösungen für Einzelkunden. Dann explodieren die Kosten und der Testaufwand. Spätestens bei ausdifferenzierter Sicherheit (Gruppenlogik, eine Art Mandantenfähigkeit) steigen solche Lösungen dann meist aus.

Es gibt nicht 'jeden Depp'. Wenn man das schon weitertreibt: 'Jeder Depp hat eine andere Vorstellung', was unter einer 'sinnvollen Benutzerführung' verstanden werden könnte. Und da das auch sein Recht ist, da das der zahlende Kunde ist, sind ja so viele mit diesen 'statischen, nicht anpaßbaren Programmen' unzufrieden, die sehr viel Geld kosten, man braucht vieles davon nicht, muß sich aber ständig das merken, was man braucht, weil es zu viel ist.

Die Programme werden immer größer, um mehr Firmen dieser Branche anzusprechen - und mit dem Featureoverkill werden sie immer unübersichtlicher.
 
Overhead ist auf jeden Fall ein großes Problem. Aber wenn das Programm vernünftig modular aufgebaut ist, sollte das Problem schonmal geringer sein. Zudem spart der Kunde Geld, weil er sich das überflüssige Modul gar nicht kaufen muss.

 
QUOTE (Nico B @ So 8.08.2010, 16:17)Aber wenn das Programm vernünftig modular aufgebaut ist, sollte das Problem schonmal geringer sein.

So - jetzt versuche mal, dieses 'vernüftig modular' ganz konkret werden zu lassen:

Bei tausenden von Anbietern - für eine Branche, für viele Branchen, welche Geschäftsprozesse?

Auf der Ebene von Einzelspalten? Alleine das obige Beispiel von Strasse + Hausnummer oder Strasse, Hausnummer - wenn man sich klarmacht, was da später alles dranhängt.

Dann explodieren die Entwicklungskosten - ohne daß es schon einen einzigen Kunden dafür gibt, für die Kunden gibt es tausend Programme, die irgendetwas versprechen, was der Kunde gar nicht versteht.


QUOTE (Nico B @ So 8.08.2010, 16:17)Zudem spart der Kunde Geld, weil er sich das überflüssige Modul gar nicht kaufen muss.


Geld ist für Geschäftsanwendungen immer da. Sofern der Ertrag größer ist als die Kosten. Wenn man dann für eine einigermaßen überschaubare Summe einsteigen und damit Erfahrungen sammeln kann, dann wird auch ruckzuck ausgebaut, weil es sich von selbst rechnet.


Diverse dieser Anbieter sind daraus entstanden, daß Studenten nebenbei für einen Bekannten etwas gebastelt und dann versucht haben, das hochzuziehen. Aber dann finden die Anbieter nur noch selten Neukunden - dann rechnen sich solche einmalig vekauften Programme nicht.
 
Um mal auf dein obiges Beispiel mit der Strasse + Hausnummer zu kommen:

Genau für solche Fälle, ist der ganze Aufbau wichtig. Dann kann ich mit relativ geringem Aufwand den View ändern, je nachdem was der einzelne Kunde wünscht.
Dahiner läuft alles immer gleich ab. Im Controller bereite ich die vom Kunden eingegeben Daten auf, egal wie das über den View eingegeben wurde.

@Nico, was ich damit sagen will ist einfach, dass das was im Hintergrund abläuft für dich das wichtige ist. Was der Kunde zu sehen bekommt, ist schlussendlich individuell anzupassen.
 
QUOTE (digitalcorner @ Mo 9.08.2010, 14:03)Um mal auf dein obiges Beispiel mit der Strasse + Hausnummer zu kommen:

Genau für solche Fälle, ist der ganze Aufbau wichtig. Dann kann ich mit relativ geringem Aufwand den View ändern, je nachdem was der einzelne Kunde wünscht.
Dahiner läuft alles immer gleich ab. Im Controller bereite ich die vom Kunden eingegeben Daten auf, egal wie das über den View eingegeben wurde.

- smile - der Witz war gut.

Das ist ja das allersimpelste Beispiel, das mir eingefallen war.

Bei jedem Kunden (von SD) sieht die Personentabelle und die Firmentabelle irgendwie anders aus, die einen haben 20, die anderen 100 Spalten, manche haben bsp. in der Firmentabelle branchentypische Unterformulare (Gewerke) und Zahlungsbedingungen, die datumsabhängig sind. Ähnlich gibt es bei den Personentabellen unterschiedlichste Zusatzinformationen, die Kunden kommen ja aus den unterschiedlichsten Branchen.

Wenn Du da eine Abstraktionsschicht dazwischen reinschiebst, dann hast Du pro Woche eine neue Programmversion, weil sich das ständig ändert.

Dann mal viel Spaß bei der Verwaltung der Versionierungen, wenn das bsp. an Kunden verteilt wird.

Und dann finde erst mal genügend Kunden für so ein Produkt bzw. finde erst einmal den allerersten Kunden - angesichts der Konkurrenz von tausend Programmen, die allesamt ähnlich aussehen.

Für einen oder auch für zehn Kunden rechnet sich so eine Entwicklung nicht.

PS: Deshalb habe ich da die gegenteilige Strategie: Geändert wird nur die Db-Schicht (neue Spalte dazu) und das Frontend (neues Eingabefeld dazu), der ganze Rest einschließlich der SP dazwischen paßt sich automatisch an. Da beide Schritte sehr schnell erledigt sind, kann jeder Kunde seine individuelle Logik kriegen.
 
Zurück
Oben