Massenabwanderung bei SecondLife

QUOTE (pangu @ Di 7.08.2007, 11:50) könnten ja auch mal ein ayom treffen in sl veranstalten..!?!
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Ich weiss das klingt jetzt faul und vielleicht zu abgespaced.

Aber wieso nicht so eine Plattform haben. Weil Grundsätzlich ist es ja so, dass Menschen immer mehr Zeit am PC verbringen (vorallem die jüngere Generation), wenig Zeit haben und alle immer globaler denken.

Wieso dann nicht eine online Plattform in 3d. Man kann selbst durch das ganze navigieren und sich mit anderen unterhalten (per Headset oder Tastatur). So könnte man auch eine virtuelle Messe veranstalten oder ein interactives Treffen. Man muss ja nicht zu weit im Mastab denken, also SL, als 2. Welt ist zu gross, aber für kleinere Anlässe wäre sowas schon praktisch.
 
Mir gehts hier in dem Thread nicht um 3D-Plattformen. Falls in fernen Jahren einmal eine flächendeckende Infrastruktur vorhanden sein wird - wieso nicht.

Jedoch hat Second Life ganz andere Probleme. ich wiederhole mich ungern, aber:

QUOTE Wie im Internet allgemein zu beobachten, drängen sich auch bei Second Life mehr und mehr Glücksspiele und sexuelle Angebote in den Vordergrund. Kritisiert wird auch die rückständige Grafik und eine mit Fehlern behaftete Software.

Noch schlimmer, die Teilnehmer müssen mit häufigen Geschwindigkeitsproblemen, Funktionsaufällen und Abstürzen leben, Updates verursachen oft mehrstündigen Offlinezeiten der Second Life-Welt. Immer mehr Nutzer von Internetangeboten dieser Art empfinden dies als Zumutung und Desaster.

Man wirft dem Betreiber Planlosigkeit vor, dieser scheint auch vor dem Hintergrund einer Klage gegen ihn vor dem Obersten US-Gerichtshof mit dem Rücken an der Wand, die Gesamtfinanzierung von Second Life steht auf dem Spiel.

Experten kritisieren noch dazu, dass eine übermäßige Teilnahme an dem virtuellen zweiten Leben von Second Life eine Suchtgefahr darstelle und zu einer Überschuldung führen können. Mehr noch, der Jugendschutz ist auf Second Life nicht gewährleistet, was speziell angesichts der zahlreichen Erotik- und Pornographieangebote mehr als bedenklich ist.

So wird Second Life vorgeworfen die Plattform nicht genügend gegen kriminelle Absichten zu schützen. Das ARD-Magazin Report nat nach eigenen Angaben kinderpornographische Inhalte entdeckt, virtuelle Kinder sollen dort vergewaltigt werden. Die belgische Polizei hat sogar die Tat eines mutmaßlichen Straftäters im wirklichen Leben verfolgt.

Dies alles und dass die Ökonomie von Second Life Charakteristika eines Schneeballsystems aufweisen soll, könnte abermals der Anfang vom Ende einer weiteren Web 2.0 Idee sein.



Es gibt also elementare rechtliche und fachliche Bedenken gegen Second Life, das Gerichtsverfahren könnte dem in Kürze dann endgültig den Garaus machen und bei diejenigen, die dort Anteile halten, vielleicht sogar weiteren Kosten verursachen.
 
-bin natürlich erst kurz drin drum kann ich das noch nicht wirklich umfassend beurteilen, jedoch hatte ich selbst noch keine abstürze/langen wartezeiten bei updates.

-sex/sucht ist kein spezielles sl-problem, dass könnte man auch den www vorwerfen.

-anonsten bietet sl schon einiges an interessanten plätzen, z.b. das vmoa um exemplarisch nur mal ein beispiel zu nennen:
dort kann man sich virtuell das gesammtwerk eines künstlers anschauen und konnte bei speziellen vernissagen/führungen sogar live mit dem kurator unterhalten. dazu hat man sonst nicht so ohne weiteres oder nur mit hohen zeit/reiseaufwand die möglichkeit.. -> gerade für konferenzen finde ich sl eine sehr praktische sache!
(btw: führungen im vmoa gibt es übrigens jeden sonntag um 9:00 am Second Life Time (18:00 Uhr MESZ))

-ansonsten ist der vorteil, bei sl, dass man alles selbst gestalten kann wahrscheinlich gleichzeitig sein größter nachteil, weil nur die wenigsten user zeit/kenntnisse haben dort etwas zu kreiieren..

-was ich auch noch nicht so ganz kapiert habe ist das mit den eigenen grundstücken: ob die automatisch geld kosten, oder ob man basismäßig zumindest einen kleinen fleck kostenlos gestalten darf..?
 
QUOTE So wird Second Life vorgeworfen die Plattform nicht genügend gegen kriminelle Absichten zu schützen. Das ARD-Magazin Report nat nach eigenen Angaben kinderpornographische Inhalte entdeckt, virtuelle Kinder sollen dort vergewaltigt werden.

Wo gab es diese Probleme schonmal? Glaube das ist heftig...

Dass die Ökonomie von Second Life Charakteristika eines Schneeballsystems aufweisen soll ist einer der Kernanklagepunkte in dem Gerichtsverfahren vor dem Obersten Gerichtshof in den USA. Ein Verfahren, welches ich übrigens mit Interesse verfolge.

Von Funktionsausfällen und langen Ausfällen bei Updates - da hat sich nichts verändert. Second Life nutzt eine veraltete Technologie - da gibt es mittlerweile technologisch deutlich bessere, viel dynamischere und auch erfolgreichere Portale, denen eher die Zukunft gehört.
 
QUOTE ( Matthias - @ Di 7.08.2007, 21:08) Von Funktionsausfällen und langen Ausfällen bei Updates - da hat sich nichts verändert. Second Life nutzt eine veraltete Technologie - da gibt es mittlerweile technologisch deutlich bessere, viel dynamischere und auch erfolgreichere Portale, denen eher die Zukunft gehört.

hört sich interessant an, kannst du da zufällig ein paar urls nennen?
-> habe selbst gerade:
http://www.welt.de/webwelt/article888759/V...econd_Life.html
gefunden, aber das geht alles eher in richtung multiplayergame!?; kennt ihr noch weitere alternativen/entwicklungen?
 
Unter anderem gibt es

there
kaneva
zwinky
gaiaonline
barbiegirls
SIMspeak (zum Sprachen lernen)
Entropia

Das letztere ist übrigens nicht für gaming, sondern es geht noch viel weiter als Second Life. Unter anderem wird dort ein echtes Bankensystem aufgebaut - das ganze ist wesentlich professioneller und vor allem, wie einige andere der hier genannten auch, technologisch wesentlich fortschrittlicher.

Schau Dir nur alleine bei einigen Anbietern die Grafiken an im Vergleich zu Second Life, von anderen Dingen abgesehen.
 
QUOTE (pangu @ Di 7.08.2007, 22:25)[...], aber das geht alles eher in richtung multiplayergame!?; kennt ihr noch weitere alternativen/entwicklungen?


QUOTE (Sascha Ahlers @ So 5.08.2007, 13:34)[...] Bei Second Live handelt es sich um ein MMOG (Massive Multiplayer Online Game), damit erfüllt es eigentlich alles, um es als Spiel zu bezeichnen. [...]

Ergo: SL ist ein MMOG!
 
@Matthias: thx, werd ich mir mal anschauen.

QUOTE (Sascha Ahlers @ Di 7.08.2007, 21:42)
QUOTE (pangu @ Di 7.08.2007, 22:25)[...], aber das geht alles eher in richtung multiplayergame!?; kennt ihr noch weitere alternativen/entwicklungen?


QUOTE (Sascha Ahlers @ So 5.08.2007, 13:34)[...] Bei Second Live handelt es sich um ein MMOG (Massive Multiplayer Online Game), damit erfüllt es eigentlich alles, um es als Spiel zu bezeichnen. [...]

Ergo: SL ist ein MMOG!

hab ich auch nicht bestritten, aber sl ist eben mehr als nur ein spiel (weil man dort auch physikalische simulationen/versuche (zur wissenerweiterung nicht nur zum spass) laufen lassen kann/konferenzen abhalten kann/kunst (performances abhalten)/waren aus den echten leben verkaufen/usw) ...

was ich grundsätzlich vorallem sinnvoll fände wäre eine schnittstelle zwischen www und einen dieser systeme, so dass man z.b. in den programmen auf eine externe mysqldatenbank zugreifen kann und so informationen in das system in/exportieren könnte..
 
QUOTE (Sascha Ahlers @ Di 7.08.2007, 21:42) Ergo: SL ist ein MMOG!

Worüber man überigens vortrefflich streiten kann.

Defacto behinhaltet SL nämlich weder eine Spielmechanik noch ein Spielziel und kann damit eigentlich nicht als Spiel im eigentlichen Sinne betrachtet werden.

SL ist daher wohl nur eine MMOP (MassivMultiuserOnlinePlatform), kein MMOG.
 
Jetzt muss ich als ehemaliger SL-User auch noch etwas zu sagen.

Anfang diesen Jahres wurde durch die Medien in Deutschland ein regelrechter Hype erzeugt.
Auf einmal wollte jeder sehen, wie genau funktioniert SL und was kann ich darin erleben.
Jeder normalsterbliche wird nach kürzester Zeit die Lust verloren haben, da es momentan einfach noch nicht weit genug entwickelt ist um es ein 3-D Web nennen zu können.
Die presenten Firmen bieten kaum etwas interessantes und haben dafür noch tausende von Dollar investiert.

Aber nun zum Thema, bis vor kurzem konnte jeder ohne jegliche Rezession oder Lizens Glücksspiele anbieten. Für viele Amerikaner war das die perfekte Lücke um ihre Online-Sportwette auf die New York Nets zu setzen.
Genau da kommen wir zu meiner Rolle in Second Life. Bis vor kurzem war in Besitzer eines erfolgreichen Sportwetten-Büros in SL. Meine Investitionen waren aufgrund meins guten Verhandlungsgeschick keine 100 US$.
Durch da gute Geschäft mit den Amis waren die Kosten nach wenigen Wochen kompensiert und die Gewinnschwelle überschritten.

Natürlich reden wir hier nicht von Beträgen im 4-stelligen Beträgen pro Monat, aber für die wenigen Monate hat sich das Geschäft gelohnt. Nun nach der Auflösung meiner Tätigkeit konnte ich mich mit einem netten Gewinn an Geld und Erfahrung aus SL zurückziehen.

Ebenfalls selsbtverständlich war die Maßnahme von Linden Labs sämtliche Glücksspiele zu verbieten nicht zu verhindern und das wird wohl die aktuelle Massenabwanderung bei SecondLife unterstützen.
Wer aktiv in SL unterweg ist/war, der hat sich die Problematik der Banken in Second Life mitbekommen. Ginko Financials war vor kurzem einer der führendsten Banken und ist aufgrund der massenhaften Casino-Schließungen in ordnetliche Bedrängnis gekommen.

Ich möchte behaupten, dass für einen sehr großen User-Anteil der Reiz an SL ausschließlich bei den unkontrollierten Glücksspielen lag und das macht sich nun extrem bemerkbar.

In diesem Sinne konzentriere ich mich lieber wieder auf das klassiche 2-D Web und meine Homepage
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Gruß,
Ingo
 
QUOTE (Sascha Ahlers @ So 5.08.2007, 17:52) Internet != Web

Das Web ist im Internet, aber das Web ist nicht das Internet!

Tret mich doch nicht, wegen umgangssprachlicher Fehler...

Der Roboter sollte ein Webserver haben und die befehle auf Port 80 annehmen...
 
QUOTE (sd12 @ So 12.08.2007, 15:15)[...] Der Roboter sollte ein Webserver haben und die befehle auf Port 80 annehmen...

Das Stand nicht dabei, aber selbst dann wäre es mit der Bezeichnung "Web" schon geschönigt.


@TSc und pangu
Für mich erfüllt es die Voraussetzungen für ein Spiel, denn ich sehe es nicht als Plattform an, wenn man mit einen fiktiven Körper durch eine fiktive Landschaft geht, selbst wenn man sich mit realen Personen unterhält, die aber auch in fikitven Körpern und sich ggf. auch in einer fiktiven Rolle befinden.
Und deswegen würde ich Second Life würde sogar in die Kategorie Rollenspiele einordnen. Und diese Meinung scheine ich nicht ganz alleine zu vertreten: Wikipedia: Second Life (de)
 
QUOTE (paigo @ Mo 16.07.2007, 17:09) dito.
Und an alle, die sich dort "niedergelassen" haben: Fühlt euch ausgelacht
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Also ich fand die Idee stark. Leider reichten meine Kenntnisse nicht um mir dort einen Avatar-Shop oder so aufzubauen. Stellt euch doch mal vor ihr habt so eine Avatar-Beautyfarm und verkauft outfits für USD 1.-- das Stück und dann kommen 6 Mio. User und kaufen bei euch ein...sowas wärs doch.

Ich habe schon von virtuellen Kaufhäusern geträumt. Webseitenbetreiber hätten sich dort einmieten können und wären so trotz schlechtem Suchmaschinenranking trotzdem zu Kunden gekommen. Werbefläche konnte man dort ja ebenfalls vermieten und eventuell hätte man aus Second-Life auch noch eine Second-Life-Suchmaschine nach dem Vorbild von Google aufbauen können. Gut Ding will Weile haben und Rückschläge muss man konstruktiv angehen.

Second-Life war für mich ein Game mit Bezug zur Realität, da man dort real Geld verdienen konnte und reale Dinge mit irrealen Dingen verknüpfen konnte. Echt schade, wenn die den Laden dicht machen müssten.
 
QUOTE (Sascha Ahlers @ So 12.08.2007, 14:48)
Und deswegen würde ich Second Life würde sogar in die Kategorie Rollenspiele einordnen. Und diese Meinung scheine ich nicht ganz alleine zu vertreten: Wikipedia: Second Life (de)

Der von dir gepostete Link macht ja ziemlich deutlich das SL kein Spiel ist.


QUOTE Second Life (von Teilnehmern kurz „SL“ genannt) ist eine Internet-3D-Infrastruktur für von Benutzern gestaltete virtuelle Welten, in der Menschen interagieren, spielen, Handel betreiben und anderweitig kommunizieren können


Im Kapitel "Das Programm als Spiel" wird ganz klar gesagt:


QUOTE Der Schwerpunkt des Programms liegt in der sozialen Interaktion zwischen den Teilnehmern und der Erstellung von Inhalten.


Was natürlich nicht ausschliest das man die Platform SL nicht AUCH zum Spielen nutzen kann:

QUOTE Da die Avatare und die Welt, in der sie agieren, nach Belieben gestaltet werden können und der Betreiber keinerlei Regeln vorgibt, haben sich innerhalb der virtuellen Welt zahlreiche thematisch gebundene Rollenspiel-Gemeinschaften gebildet, in denen nach von den Teilnehmern selbst erstellten Regeln agiert wird.



Aber deswegen ist SL noch kein Spiel. Sonst müßte nach der Argumentation auch C# als Spiel laufen da es damit möglich ist solche zu erschaffen.
Nur weil ich in einer Kneipe Würfeln kann ist es deshalb noch kein Spielkasino.

Oder anders gesagt:

QUOTE (Sascha Ahlers)
Das Web ist im Internet, aber das Web ist nicht das Internet!

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Nun ist die erste Bank bei Second Life gecrasht.
QUOTE Einlagen werden nicht mehr akzeptiert, Auszahlungen nicht länger getätigt. Insgesamt verwaltet die Bank rund 18.000 Konten, auf denen etwa 189 Millionen Linden-Dollar (umgerechnet in reales Geld 534.000 Euro) liegen

und - noch weniger lustig:

QUOTE Das vermeintliche Banken-Aus ist nicht das einzige Problem, das Linden Lab lösen müssen. Erst vor zwei Wochen gelang es Hackern, den World Stock Exchange, die größte von insgesamt drei virtuellen Börsen, zu manipulieren.

Der ganze Artikel von heute ist hier zu lesen.
 
Hahaha, 2nd Live ist wohl die größte Lach-Nummer der Web-2.0-Blase.
 
QUOTE (Rainer @ Do 16.08.2007, 09:56) Hahaha, 2nd Live ist wohl die größte Lach-Nummer der Web-2.0-Blase.

Warum, denk ich, dass dies ein Zitat von mir sein könnte?
 
QUOTE Werbeagenturen verplempern in "Second Life" ihre Etats, behauptet eine Studie: Das Spiel bestehe vorwiegend aus Account-Leichen, aktive User seien überdurchschnittlich werberesistent. Tatsächlich trägt die Branche selbst Schuld: Ihre Kampagnen sind altbacken.

Mich würde mal interessieren, ob sich hieran etwas geändert hat. Der Spiegel berichtete vor geraumer Zeit hier darüber.

Was mir nun aufgefallen ist - Secondlife hat sich eine attraktiveres Startseiten-Screen-Design zugelegt. Man versucht wohl noch dagegen zu steuern.
 
QUOTE (Rainer @ Do 16.08.2007, 08:56) Hahaha, 2nd Live ist wohl die größte Lach-Nummer der Web-2.0-Blase.

Wenn ich mir die Kontostände der meisten Web2.0-Lachnummern-Gründer ansehe wär ich auch gern so eine...
 
QUOTE Wenn ich mir die Kontostände der meisten Web2.0-Lachnummern-Gründer ansehe wär ich auch gern so eine...

Wobei wir wieder beim Thema Vermarktung wären...

Die Schlussfolgerung - was ist wohl wichtiger? Content/Technik oder Vermarktung? Das alte Thema...
 
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