Warum es kein Entkommen vor Blogs gibt?

Lucas Wyrsch

Angesehenes Mitglied
Die beiden Autoren David Kirkpatrick und Daniel Roth schrieben einen sehr interessanten Artikel im Fortune Magazin unter der Serie 10 TECH TRENDS mit dem Titel Why There's No Escaping the Blog (Warum es kein Entkommen vor Blogs gibt).

Der Artikel, in englisch, erstreckt sich auf 5 Sites und ist auf den 10. Januar 2005 datiert!

Wie stuft Ihr die Aussagen der Autoren aus Eurer praktischen Erfahrung ein? Findet Ihr auch, dass man Blogs nicht mehr entkommen kann?

 
Ich habe das jetzt nicht gelesen. Aber ich muss sagen, daß ich Blogs HASSE !!! Fast jeder meint er müsste seiner Mitwelt in einem Tagebuch mitteilen, was für tolle Dinge erlebt. Es mag vielleicht auch wissenswerte Blogs geben, aber das kann man doch auch bitte in einer anderen Form veröffentlichen. Blogs sind Nachkommen der Beepworld-Homepages.
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QUOTE (Rainer Safferthal @ Di 28.12.2004, 23:59) Es mag vielleicht auch wissenswerte Blogs geben, aber das kann man doch auch bitte in einer anderen Form veröffentlichen. Blogs sind Nachkommen der Beepworld-Homepages.
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Dies halte ich für eine sehr unqualifizierte Aussage. Was ist denn deiner Meinung nach das Problem oder der Nachteil eines "Blogs"?

Das Problem ist meiner Meinung nach, dass heute noch alle Blogs aussehen wie ein Blog, einen sinnfreien Kalender oben rechts haben, und die einträge unter blog.de wirklich meistens unter "internetverschmutzung" abgelegt werden können.

Aber ich habe meine ~40 Blogs auf die ich nicht verzichten möchte und wieso sollen die in einer anderen Form als "Blog" publizieren?

Und was hat der google Blog zum Beispiel mit einer Beepworld Homepage zu tun?

Ich habe den (5-seitigen) Artikel von Lucas noch nicht gelesen, behaupte aber, dass auch in unseren Breitengraden der Einfluss von Blogs noch weiter zuhnehmen wird. Hat man letzte woche bereits am "Jamba Skandälchen" gesehen, der ist ursprünglich auch aus einem wenig-bedeutenden Blog gekommen... Sobald prominente Leute mit Blogs anfangen wird das auch in DE/CH/AT was. Heute sind die meisten Blogs noch zu technisch und werden meist von Geeks betrieben.

Blogs sind heute noch viel zu kompliziert, sobald ein blog so einfach ist wie MS Word ©, wird auch Hinz und Kunz einen Blog betreiben. Und das ist auch gut so.

Gruss Sandro
 
QUOTE Das Problem ist meiner Meinung nach, dass heute noch alle Blogs aussehen wie ein Blog, einen sinnfreien Kalender oben rechts haben, und die einträge unter blog.de wirklich meistens unter "internetverschmutzung" abgelegt werden können.


Deswegen auch der Vergleich zu Beepworld ... früher hat man es den Beepworld Homepages gleich angesehen und heute halt den Blogs.


 
QUOTE Und was hat der google Blog zum Beispiel mit einer Beepworld Homepage zu tun?

Beides einfach und gratis.

Ich verstehe das Brimborium um Blogs auch nicht ganz. Nichts für Ungut, aber ein Blog und ein Forum unterscheiden sich durch was genau? Ja durch den Sinn und die Art der Publikationen, aber der technische Unterschied ist...?

Den Artikel hab ich mir gestern Abend schon ausgedruckt, aber noch nicht gelesen.


QUOTE Aber ich habe meine ~40 Blogs auf die ich nicht verzichten möchte und wieso sollen die in einer anderen Form als "Blog" publizieren?

Ganz einfach. Ich nehme das Blog, benenne es in CMS um (*hint*) und schon publiziere ich in einer anderen Form. "Die" könnten auch ein anderes CMS als ein Blog nutzen. Es würde keinen Unterschied machen.

Es ist halt wie die Homepage von Beepworld für jeden. Publizieren für jeden.
 
QUOTE (Alain Aubert @ Mi 29.12.2004, 9:19) Es ist halt wie die Homepage von Beepworld für jeden. Publizieren für jeden.

So gesehen stimmt das, es liegt nun logischerweise beim Leser für welche Autoren er sich entscheidet...
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Gruss Sandro
 
Der Artikel von David Kirkpatrick und Daniel Roth beschreibt vor allem die geballte Kraft der Blogs als Feedback Generatoren beim Marketing und schildert ein paar schlechte Abenteuer von Werbekampagnen, die nicht auf Blogs eingegangen sind.

Laut der Blog Suchmaschine und Benchmarking Firma Technorati sollen täglich 23'000 neue Weblogs geschaffen werden oder einer alle drei Sekunden. Das ist das eine!

Das andere ist, dass viele Blogs durch zwei Methoden eine immense Reichweite erzeugen, nämlich durch das RSS Feed (Beispiel: NewsGator) (Blogs that host music and video are popping up, people are starting to blog text and photos from their phones, and sites like NewsGator, using a technology called RSS, allow people to subscribe to blogs) beispielsweise von Newsgator einerseits und die Permalinks (Beispiel:Boing Boing) (A big reason for that is a tiny innovation called the permalink: a unique web address for each posting on every blog) andererseits.

Der Artikel erklärt, wie die geballte Kraft der Blogger (oder Blogosphere) grosse multinationale Firmen in die Knie treiben kann und erwähnt als Beipiel Microsoft, Mazda, usw. und Bill Gates mit seinem Blog Scobleizer will Blogs so einfach machen wie eMails ("As blogging software gets easier to use, the boundaries between, say, writing e-mail and writing a blog will start to blur. This will fundamentally change how we document our lives.") und der Artikel schliesst mit der Feststellung, dass alle grossen Firmen eigene Marketingblogger einstellen sollten, welche mit den Bloggern jederzeit und überall intereagieren sollten, denn ein zuspät erwidertes Feedback auf gewisse Blogs könnte grossen Firmen immensen Schaden zufügen...
 
QUOTE (tely @ Mi 29.12.2004, 11:05) Blogs find ich doof
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1. Wieso?
2. Wie merkst du ob es ein Blog ist oder ein "normales" CMS?

Gruss Sandro
 
QUOTE (tely @ Mi 29.12.2004, 11:05)Blogs find ich doof
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Das sind sie im deutschen Raum ja auch grösstenteils noch! Aber in den USA trifft dies schon lange nicht mehr zu, denn da hat schon fast jede Zeitung und Medienagentur, schon fast jeder Politiker und Marketer irgendwelche Blogs und die meisten blasen sich den Content einfach durch RSS Feed ein!
Liest doch einfach den interessanten Artikel der NZZ vom 17. Dezember 2004, mit dem Titel "Im Sog der Schlagzeilen-Sauger, Medien, Politiker und Behörden setzen vermehrt auf RSS" und Ihr begreift, was der Journalist der NZZ damit meint!

Das Interessanteste an den Blogs ist die SEO Amplifikation, welche passiv durch Permalinks und RSS Feed erzeugt wird.

Beim alten eMail basierten Newsletter spielte es für Euer SEO Ranking keine Rolle, ob Ihr nun 3, 30, 300, 3'000, 30'000, 300'000 oder 3'000'000 Newsletter Abonenten gehabt habt, Google sah es nicht!

Mit Permalinks und RSS Feed aber kommt Euer Blog ganz schön in Fahrt, wenn Euer Content von 3, 30, 300, 3'000, 30'000, 300'000 oder 3'000'000 Blogs angezapft wird und hier dürfte ein Teil der Marketing Revolution der Blogs liegen, denn Google sieht alles und erhöht Euer Ranking mit jedem neu angezapften Blog!

Blogs sind immens intuitive Amplifikatoren, geht aus dem Bericht hervor und deshalb sollen sie ja so sehr geeignet sein fürs Marketing.

Eine Marketing Revolution also, wie sie in den Büchern Karaoke Kapitalismus oder Funckbusiness beschrieben wird, denn sie geben Euch erstmals die Macht, die Märkte umzukehren, meinen die Autoren des Artikels!
 
Ich bekomme mehr und mehr das Gefühl keinerlei Sinn geändert zu haben, wenn ich das Wort "Blog" in diesem Thema durch "Forum" bzw. "CMS" ersetze.

Ich denke der Hammer ist RSS und nicht die Blogs ;-)
Vor allem die Punkte die Lucas in seinem letzten Posting anspricht.

Das einzig neue ist jeder kann, wobei ähnlich dem blinden Huhn, dass auch mal ein Korn findet unter den 23 Tausen Blogs ein paar gescheite dabei sind ;-)

Ein Blog ist für mich wenig mehr als ein DAU-CMS. Ich rede aber immer von der Technik. Publizistisch sind Blogs zweifelsohne eine Innovation.
 
"Blogs" ist ein Modewort.. und wird wohl bald ein unwort des jahres :) quasi, ein künstliches kreirtes Bedürfnis. und jetzt will plötzlich hinz und kunz einen eigenen blog... weil die medien erzählen, wie toll das ist..

schlussendlich handelt es sich um ein erweitertes news-modul / autorensystem für den privatgebrauch.. quasie eine standardisierte private website.. anstatt private homepage von, heisst es halt xy blog.. tönt halt schöner..

cu

martin
 
Was ich an Blogs und genauso an Beepworldseiten nicht mag ist die Unkreativität. Die meisten Blogs sehen wie Blogs aus und da steckt 0 Fantasie drinne und das macht es im Netz nicht wirklich spannender. Beepworldseiten verursachen oft Augenkrebs, obwohl es auch sehr gute gibt, die aber oft dann auch SELBST angepasst und gestaltet wurden mit einfachen Mitteln.
 
@Tamas:
da gebe ich dir recht, aber genau das ist es ja was den Blog für den Autor so einfach macht. Man hat es weder mit Templates noch mit Variabeln, nichtmal mit "<a href" zu tun und kann im internet publizieren. Wieso muss denn ein Wissenschaftler, welcher regelmässig neues publizieren will, zuerst webdesign lernen? Genau, muss er garnicht. Er meldet sich bei blogger.com an und fertig.
Und dass die seiten alle ähnlich aussehen, kann auch vorteile haben. Blogs musst du nach dem Inhalt bewerten und nicht nach dem aussehen.

Frage: wieso hat google wohl blogger.com gekauft??

Lesestoff für alle interessierten:
QUOTE
Joichi Ito (* 1966) ist ein amerikanischer Investor, Firmengründer, Weblogger, Mitglied im Vorstand von Creative Commons und Socialtext sowie Chairman von Six Apart Japan. Itos Blog behandelt Urheberrechtsfragen, Demokratiepotenziale des Internets und gelegentlich Nonsens. [mehr bei Wikipedia, ein Portrait beim Stern]. IT&W-Gastbloggerin Linda Link befragte Joichi auf dem 21c3:


Das Interview gibts hier (gefunden bei Dienstraum)

@Alain:
Es gehört noch mehr technisches zu den blogs als bloss ein redaktionssystem:
- Trackback / Pingback (= "remote-commenting" <- lool)
- Kommentarfunktion (inkl. dezidierter rss feed von den kommentaren jedes einzelnen beitrages)
- Ping weblogs.com (weblogs.com über neue beiträge informieren)
- blogroll (ein interessanter blog kennt immer noch mehr interessante blogs = networking)
- wysiwyg editoren sind ein must (bilder/links/acromyms einfügen)
 
Liebe Kollgen,

Genau wie es Google Rankings gibt, gibt es auch Blog Rankings

Betrachten wir nur gerade die ersten 10 mit ihren Links und Sources Wie es Sandro richtig geschrieben hat, geht es hier um ein immenses Networking Gebilde, das sich immer stärker verlinkt, ohne dass der Blogger selbst hier die Initiative übernehmen müsste!

Obwohl die Nummer eins nur 11'410 Mal verlinkt ist, besitzt er bei Google 59'400 Einträge und die kommen eben grösstenteils ohne jegliches SEO zustande!

Da liegt meiner Ansicht nach der Trend!

Technologisch mögen Blogs ähnlich wie CMS's oder Foren sein, aber da sie in den USA voll im liegen, sind sie unverzichtbar.

Der Trend von Lewis 501 Jeans vor Jahren wollte, dass fast alle plötzlich nur noch diese Jeans haben wollten und alle anderen Marken fast leer ausgegangen waren, obschon natürlich der Stoff praktisch identisch war....
 
Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Gerade hat auch BBC News einen interessanten Artikel "Blogs take on the mainstream" verfasst und Scobleizer, Robert Scoble's Microsoft Blog schildert die gestrige Party und stellt gleich das Networking vor und da sehen wir schon eine geballte neue Kraft des Corporate Bloggings, wie wir sie im alten Europa noch kaum kennen! Man nehme einfach zur Kenntnis...

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Who was at geek dinner tonight?

The dinner tonight was lots of fun. Here's a list of who was there. In order of when they entered in their name and blog on my Tablet PC. Oh, and, yes, Tantek, I am adding XFN notation for each to the HTML here.

Robert Scoble | Steve Gillmor | Steve Sloan | Dori Smith | Farida Paramita | Michael Eakes | Dan Gould | Christopher Carfi | Masha Solorzano | Scott Rafer | Dan Farber | Lisa Canter | Marc Canter | Mimi Canter | Lucy Canter | Lyndon Wong | Ron Lichty | Tom Conrad | Marc Novakowski | Pierre Wolff | Nadeem Bitar | Kaliya Hamlin | Brian Hamlin | Ian Jones | Nicole Lee | Kevin Marks | Thomas Hawk | Neal Drumm | Tony Chang | Zack Rosen | Kieran Lal | Jasmeet Singh | Jason DeFillippo | Ian Kallen | Kevin Burton | Brad Neuberg | Renee Blodgett | Jeff Minard | Om Malik | June Parina | David Sifry | Jonas M Luster | Micah Alpern | eleanor kruszewski | Jim Grisanzio | Tantek Celik | Rebecca Eisenberg | Curtis Smolar | Russell Beattie
12:37:50 AM comment


Wird das Corporate Blog zum Werkzeug aktiven Networkings?
Oder wird es als Selektionskriterium gebraucht?
Was werden die Teilnehmer zu befürchten haben, die keinen Blog besitzen?
Wie wertet Ihr solche Corporate Blogs aus, welche auf Intra-, Extra- und Internet Basis erstellt werden könnten?
Was hält Ihr vom Nutzen solcher Corporate Blogs?
 
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