Vision Web 3.0

Knoppers

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Ibrahim Evsan, Gründer und CEO von Sevenload, einem profitablen Pendant zu Youtube und MyVideo, hat in seinem Blog eine interessante Vision "Was ist Web 3.0" veröffentlicht.

In einem anfallartigen geistigen Redeschwall habe gleich einen Kommentar mit meiner, wohl etwas düsteren Vision verfaßt:

(Der Text ist gequotet, bitte verzeiht, daß ich die Rechtschreib- und Satzbaufehler hier nicht korrigiert habe)

QUOTE
Dein Eintrag ist hochinteressant und zeigt die grobe Richtung, in die sich das Internet wahrscheinlich entwickelt.
Doch vor Erreichen dieser Vision werden viele Menschen nicht mehr mitmachen, sofern Sie merken, was über sie gespeichert wird.
Google weiß schon jetzt sehr viel über uns. Die versehentliche Veröffentlichung vieler Suchdaten durch AOL ermöglichte Tests, die zeigen, was man mit diesen Daten anstellen kann. Hier eine Kurzauswertung, Interessantes auch hierjetzt AOL-Suchdaten mit inkl AOL User-ID auswerten. Testet selbst und zieht Eure eigenen Schlüsse - es ist der Wahnsinn und öffnet die Augen!
Meine Probleme gebe ich im Suchfeld ein. Wenn ich suche, habe ich ein Problem oder eine Frage wie z. B. der Unterschied zwischen Strafanzeige und Strafantrag.
Hinzu kommen tausende Analytics-Statistiken und noch mehr Adsense-Statistiken (Webseiten werden vor Auslieferung durch die Adsense-Server geschleust, um passende Werbung einzublenden). Google speichert Daten, solange sie für die Suche notwendig sind. ;-)
Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß die US-Geheimdienste eigene Suchseiten bei Google, Myspace und Technorati haben.
Millionenfach wurden Telefongespräche aufgezeichnet und in Textform gespeichert und auf diese Art durchsuchbar gemacht.
Satellitenbilder in sehr guter Auflösung - so wurden schon Terroristen ausfindig gemacht und beobachtet.
Payback-Karten bringen nicht nur Rabatt, sondern speichern vor allem das äußerst wertvolle Käuferverhalten mit Einverständnis des Kunden.
Meine Blogpostings + die Blogpostings meiner Freunde, meine Suchen, meine Payback-Daten und mein Myspace-Profil (wenn ich denn eins hätte) sagen sehr viel über mich und können dazu führen, daß mein neuer Fernseher mich findet.
Dazu meine Telefongespräche, meine Daten bei den Behörden, meine Kontoauszüge, Strafzettel, Fingerabdrücke und DNA, weil ich mich (nicht ich persönlich!) mal im Suff geprügelt habe, meine Abrechnung der Mautgebühren, automatischer Scan meines Gesichtes beim Betreten von Flughäfen und Bahnhöfen (einige Punkte sind Visionen) ergeben ein noch genaueres Profil von mir.

ABER: Daß so umfangreich und einfach gespeichert wird, weiß heutzutage noch keiner.

Bei mir ist die Grenze jetzt schon erreicht. Ich veröffentliche meine Interessen nicht bei MySpace und co, ja sogar die ladungsfähige Adresse in den Impressen ist ein Büroservice. Meine Daten sind wertvoll und die gebe ich nicht einfach her. (Ein PKV-Datensatz kostet 100-200 EUR, ein Gewinnspiel-Datensatz 30-100 Euro Cent.)

In meiner Vision sucht sich nicht allein das Produkt den Kunden, sondern AUCH umgekehrt: der Kunde erschafft, "customized" und (mit-)entwickelt selbst die Produkte, siehe zum Beispiel

Linux
der Kinofilm SOAP,
Spreadshirt
getunte Autos
Wohnungseinrichtung
das Brot wird selbst geschmiert und mit Käse belegt
das Sparmenü bei McDo stellt man selbst zusammen

In den neuen Medien z. B.:
Blogs/Myspace
Youtube
Klingeltöne

So neu ist diese Idee also nicht, vielleicht ein Trend oder ein schon immer da gewesener Wunsch, auf den nun reagiert wird. Der Urmensch hat sich auch schon die Waffen, die Kleidung und das Häusle selbst erschaffen.

Die Industrie stellt die Technologie zur Verfügung.
Dort, wo der Kunde es nicht selbst erschaffen/customizen möchte, z. B. Milchpackung, aber selbst hier ist es durchaus, aber nicht für mich, vorstellbar, wird die Industrie durch Werbung und Design usw. um die Gunst der Kunden buhlen.



Wie seht Ihr die Zukunft des Internet?
Kann man das Internet in Zukunft überhaupt noch isoliert von anderen Medien betrachten?
Was ist Eure Vision von Web 3.0?
Web 2.0 ist noch nicht in old Europe angekommen, aber ist wohl durch bestehende, vor allem US-Communities hinreichend definiert.
 
Denkanstöße und Brainstorming:

Interview bei Affiliate-Radio zu Web 3.0
Dr Webs Web 3.0-Vision
Web 2.0 liegt im Sterben
ZDNets Vision von Web 3.0 (auf anglikanisch)
Wird Web 2.0 von Web 3.0 überholt?

Habe ich es richtig verstanden?
Daten sammeln -> Muster finden -> Suchergebnisse sind nicht statisch und für alle gleich, sondern sind der jeweiligen Situation, Person, Umfeld angepaßt.

Mögliche Techniken IM INTERNET:
Man erkennt relevante Inhalte nicht nur anhand von Suchanfragen und Links
sondern an:
-Tags,
-Person-to-Person-Links
-Attention Data (Definition:
Attention data is a digital record that describes the
time spent interacting with someone or something.

-“social bookmarks” erleichtern das Entdecken neuer Personen und von diesen wiederum getaggte Inhalte(Ist Social Bookmarking wie bei also Bestandteil von oder gar Voraussetzung für Web 3.0 und nicht Web 2.0?) (JA! WIR HABEN DIE IDEE VON DIGG.COM!?)
-Mein getracktes (Kauf-)Surfverhalten und Verhaltensmuster, gesammelt z. B. von Amazon, Google (Analytics (JA! DESHALB IST ANALYTICS KOSTENLOS!?), G-Suche, Adsense), Payback

(->Schwere Zeiten für SEOs?
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)

Das alles setzt voraus: Daten, Daten, Daten die gesammelt, zusammengefügt, aufbereitet, ausgewertet, gespeichert und bei Anfrage nach Relevanz sortiert ausgegeben werden müssen. Das war bereits vorher der Fall, doch nun wirds persönlich (z. B. meine Bookmarks). Und nicht nur das, es werden Daten über meine Freunde, meinen Wohnort, meine Lebenssituation benötigt. Gewaltige Massen an Daten werden zusammengefügt werden.

Adsense und Analytics sammeln die Daten Eurer User auf Eurer Seite mit Eurer Erlaubnis und mit Eurem Einverständnis kostenlos.

(Nicht startseitentauglich aber hoffentlich interessant.)
 
QUOTE Wie seht Ihr die Zukunft des Internet?

Zwei Worte: Semantic Web

Sobald das Web von Maschinen verstanden werden kann, wird das die Anwendung künstlicher Intelligenz in Software (hoffentlich) zum Durchbruch bringen. Dagegen wird Web 2.0 Peanuts sein ;-).
 
Darüber habe ich mir die Tage auch schon so meine Gedanken gemacht, was nun nach Web2.0 kommen wird. Ich glaube ja, dass der nächste große Schritt sein wird, das Web2.0 so auszureifen, dass man bald kein Betriebssystem mehr benötigt, wie man es heute hat, sondern nur noch ein Standslone-Browser. Anwendungen sowie alle Dateien werden online gespeichert und ich habe von überall Zugriff darauf.

Es ist wie gesagt ein ausgereiftes Web2.0, jedoch wird man dieses sicherlich dann Web3.0 nennen
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Meine Meinung:

Web 2.0, 3.0 oder whatever sind nur dummes Marketing-BlaBla.
Die existieren nicht wirklich, sondern wurden nur bekannt gemacht weil einfach "web" für den Verkauf von Konzepten jetzt zu langweilig geworden ist.
Das Web entwickelt sich aber ganz natürlich weiter, und braucht ebensowenig eine Versionierung wie KFZ. Oder kennt ihr Auto v2.0 ??

Es passt in das klassische Schema "wie verkaufe ich einem informierten Kunden überteuerte Dienstleistungen?"
Antwort: "Verwirre ihn mit neuen Begriffen!"

Schleunigst ab ins recycle-bin mit web 2.0 und 3.0!
 
Hi,

also ich bin zwar schon seit Jahren im Web tätig, und hab jetzt bissl was von web 2.0 gelesen hier! Aber verstehen tue ich die Sache nicht, was soll da besser sein, und was soll das bedeuten Web 2.0 und Web 3.0!

Wie soll man Html und php noch entwickeln? das ist doch ausgereizt oder nicht? Also wenn ihr mir mal paar Tipps geben könnt was nun mit dem neuen Web ist und wo man da etwas drüber lesen kann - natürlich in Deutsch der wirklichen Weltsprache ;-) - wär das mal so ziemlich nett!

Danke

mfg der abgboy
 
Meine Interpretation:

Web 1.0:
- Homepagebauer X macht Inhalt und Website für Besucher A, B, C
(PHP / HTML)

Web 2.0
- Besucher A, B, C machen den Inhalt der Website selber! (Wikipedia)
- Interaktiv ohne viel Reloads (Google Calc)
- Ersetzt Programme welche früher auf dem PC liefen, verhelfen gemeinsam an Dokumenten, etc. zu arbeiten.
- Daten werden auf dem Web gespeichert sodass von überall zugegriffen werden kann.
(AJAX)

Web 3.0
- Die nächste Generation des Web, wie das aussehen wird weiss niemand. Aber Visionen gibts dazu ..
(?)
 
web 3.0 : die Regierung bestimmt was auf das Web kommt, und wer was sehen darf.

Auf Kriminelle und Terroristen zugeschnitte Angebote werden von der Polizei erstellt, und alle Zugriffe darauf werden aufgezeichnet und die Besucher vom Verfassungsschutz verfolgt.

Jeder User braucht eine "Computerführungserlaubnis" und bekommt eine feste, persönliche IPv6-IP zugewiesen, die es allen westlichen Geheimdiensten und Polizeistellen erlauben, diesen User zu identifizieren.

 
Web 3.0 ist übrigens vollständig Google-Basiert. Niemand braucht mehr Webserver / Webhoser / E-Mail - Server / etc.

Man kann alles direkt bei Google Hosten! Sogar alle Dateien, die man sonst auf dem PC hat, werden automatisch upgeloaded damit sie dir immer zur Verfügung stehen.

Es gibt dann noch ein paar ältere (Nicht-Google)-Server, die irgendwo rumstehen aber auf die wird niemand zugreifen. (Ausser 2-3 Linux-Geeks..)
 
QUOTE Web 2.0, 3.0 oder whatever sind nur dummes Marketing-BlaBla.
Die existieren nicht wirklich, sondern wurden nur bekannt gemacht weil einfach "web" für den Verkauf von Konzepten jetzt zu langweilig geworden ist.

Das mag jetzt stimmen aber was ist falsch daran, wenn sich die echten Visionäre bei der Nomenklatur der Marketing-Fuzzies bedienen? Klar war Web 2.0 ein call for action. Aber wer denkt das Web so wie wir es kennen und Nutzen hätte seinen Technologischen Zenit erreicht ist naiv.

Web 3.0 wird i.d.R. mit semantic web in Verbindung gebracht. Ich bin geneigt zu denken, web 3.0 hätte mehr mit der Art wie wir mit Informationen umgehen zu tun, als einige der schwarzen Szenarien die hier erwähnt wurden. Wobei niemand unter web x.0 das gleiche versteht wie ein anderer.

Wäre Ayom aber in OWL und nicht in HTML, bräuchten wir niemanden der die FAQ füllt, dafür könnte ich dann was programmieren.

Zur Art wie wir mit Informationen umgehen gehört auch wie wir sie transportieren, weshalb ich grosses Wachstum in Web Services sehe.


QUOTE Wie soll man Html und php noch entwickeln? das ist doch ausgereizt oder nicht?

HTML sollte man nicht weiter sondern zurück entwickeln. Bitte nichts für ungut, aber Du hast nicht eben das Web auf php und html reduziert? oder?

HTML ist von Eindeutig irgendwie mit der menschliche zu vergleichen. Dass sich das für Web 3.0 ändern muss ist für mich klar. D.h. in order to have more convenient pull we have to do a litte mor put in advance. Das sehe ich auch als den Grund der minimalen wir-sind-alle-blogger Epidemie.

 
QUOTE (PH @ Fr 8.9.2006, 9:12)Die existieren nicht wirklich, sondern wurden nur bekannt gemacht weil einfach "web" für den Verkauf von Konzepten jetzt zu langweilig geworden ist.
Das Web entwickelt sich aber ganz natürlich weiter, und braucht ebensowenig eine Versionierung wie KFZ. Oder kennt ihr Auto v2.0 ??


Ich gebe Dir Recht, daß die Versionierung fragwürdig ist. Eine Versionierung könnte man dadurch rechtfertigen, daß die neuen Technologien zeitnah beieinander in einer großen Welle über den englischsprachigen Raum hereingebrochen sind. Und jemanden ohne Namen kann man nur schwer kennenlernen, oder?

Ich möchte Euch näherbringen, was Web 2.0 für mich bedeutet:
Für mich ist die Art und die dahinter stehende Technik, wie mit Informationen umgegangen wird. Die Informationen sind wertvoller.

Wir Webmaster stehen immer wieder vor dem Problem, wie wir für unsere Besucher Informationen auffindbar und nutzbar machen.

Beispiel del.icio.us
Bei del.icio.us kann ich (Links zu) Internetseiten bookmarken, was an sich nichts besonderes ist. Doch hier speichere ich diese Daten UND mache Sie öffentlich. In diesem Beispiel bookmarke ich eine Hommingberger-Gepardenforelle-Seite.

Ich versehe die Information mit Tags (Aufklebern), einer kurzen Beschreibung und das Bookmark wird mir zugeordnet. ->Information teilen
In meinem Browser hätte ich das Lesezeichen unter Lesezeichen, Ordner X, Unterordner X1 in einer hierarchischen Struktur abgelegt. Beim Finden dieser Information schließe ich jedesmal, wenn ich einen Unterordner öffne, parallele Ordner aus.
Tags sind eine Möglichkeit, die Infos zu vernetzen. Beispiel:
Hommingberger Gepardenforelle Seite: SEO, Wettbewerb
Abakus-Internet-Marketing: SEO, Community ->Andere Struktur des Speicherns, in Beziehung setzen
Durch die Vernetzung wird die Information angereichert. Ich sehe das Bookmark zu der Hommingberger SEO-Seite und kann mich (über das Tag SEO weitergeklickt) bei Abakus über SEO informieren. Ich lese etwas über SEO und verstehe, warum die Hommingberger-Gepardenforelle-Seite so seltsam aufgebaut ist. (Intention, Technik beim Erstellen der Seite). ->Information anderer Menschen nutzen
Der User sieht an dem Bookmark nicht nur die Tags, den Kurztext, sondern auch meinen Usernamen. Er klickt darauf und kann sich darüber informieren, wofür ich mich sonst noch interessiere. Hier werden die Informationen von Person zu Person geteilt, er lernt mich als Mensch besser kennen. (->Ansatzpunkt für Community-Bildung) Problem Privatsphäre: Hier kann ich nicht entscheiden, ob nur ich, meine Freunde oder alle meine Bookmarks sehen.
Mit Hilfe von Feeds kann er Das Thema Hommingberger Gepardenforelle
oder meine Bookmarks abonnieren und sich so z. B. die Homepage personalisieren und sich dem Thema Hommingberger Gepardenforelle weiter nähern. -> Infos personalisieren
Die Bookmarks können mit eigenen Kommentaren versehen werden und werden so zusätzlich angereichert. ->Infos anreichern

Mit Hilfe von Web 2.0, kann ich relevante Informationen besser finden, teilen, "anreichern", vernetzen, personalisieren und nutzen. Ich lerne die Information besser kennen.

Beispiel Google:
Früher fand man Webseiten über Webverzeichnisse (=Hierarchisch sortierte Informationen), heute über SuMas. G* nutzt auch eine Art Tagging-System (nicht die Meta-Tags, die wir vorgeben, sondern eigene), reichert die Infos selbst an und setzt die Informationen auf den Seiten in Beziehung zueinander (Verlinkung) und berechnet dann (on-the-fly?) anhand eigener Algoritmen (Site-Struktur, Keywords-Dichte usw.) die Relevanz für die jeweiligen Keywords.

Web 2.0 kann auch helfen, Bedürfnisse zu erzeugen und zu befriedigen.
Beispiel Youtube:
Wenn ich ein Video anschaue, werden passende weitere Videos mit Vorschaubild angezeigt, die aufgrund der Tags einen Bezug zum gezeigten Video haben, mein Bedürfnis kann leichter geweckt werden, auch durch das Vorschaubild und den Titel, dieses Video zu sehen, Youtube erhält eine weitere PI und mein Bedürfnis wird sofort befriedigt.
 
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