Unerwünschte Postsendungen

radarin

Angesehenes Mitglied
Hallo zusammen
Darf ich eigentlich über meinen eigenen Briefkasten selber verfügen und bestimmen? Habe ich eine rechtliche Möglichkeit dem Absender Zustellungen verbindlich zu verbieten?

Natürlich kann ich den unbelehrbaren ihre Post zurücksenden und sie dafür das Porto zahlen lassen. Das geht auch eingeschrieben, dann wird es noch teurer.

Aber am liebsten will ich nicht da drinn haben, was ich selber nicht wirklich in Papierform benötige.

Gruss René
 
nun es gibt bei der post (schweizerischen post) so nen aufkleber "hier keine werbung" den klebt man auf den briefkasten und schon bekommt man keine dummen werbeprospekte usw.
das funktioniert eigentlich recht gut - seit dem ich das drauf hab ist meine werbeflut = NULL geworden...
 
Einen solchen Aufkleber hab ich drauf. Aber es gibt immer wieder welche die sich einbilden, für sie gelte das nicht.
Es geht mir aber erstmal um die Adrerssierte Werbung, resp. Zustellung. Wenn ich sage, ich will von Absender XY keine Papierzustllung, egal welchen Inhaltes, muss ich diese akzeptieren oder kann ich rechtlich dagegen vorgehen? Hausfriedensbruch? Nötigung? Belästigung?
Bei der Suche nach Gesetzestexten bin ich bis jetzt nicht fündig geworden.
 
QUOTE (radarin @ Sa 16.02.2008, 20:18)Wenn ich sage, ich will von Absender XY keine Papierzustllung, egal welchen Inhaltes, muss ich diese akzeptieren oder kann ich rechtlich dagegen vorgehen?

Mit dem Aufkleber auf dem Briefkasten sagst Du es nicht dem Absender, sondern nur dem Zusteller.

Der Briefzusteller darf aber diese persönlich adressierte Post nicht aussortieren - das wäre ja Bruch des Briefgeheimnisses, er kennt den Inhalt nicht.

In Deutschland ist diese Form der adressierten Werbung zulässig - sowohl an gewerbliche als auch an private Empfänger. Der Empfänger bekundet sein Einverständnis mit dem Öffnen.

Du kannst dem Absender deine Ablehnung mitteilen. Falls er dann weiterhin zustellt, könntest Du ihm Ärger machen. Allerdings steht für mich der Aufwand in keiner Relation zum Ertrag.

PS: Früher habe ich das ab und an gemacht, wenn ein Freiumschlag dabei war (Gewinnspiele und ähnliches): Den Inhalt zerrissen, in den Freiumschlag gestopft, zugeklebt und ab in den Briefkasten. Aber irgendwann ist mir das zu doof geworden.

PPS: Seit dem Start von server-daten ist die Werbung richtig edel geworden. Mercedes-Hochglanzprospekt (dabei habe ich gar kein Auto), edles Büromaterial (ich brauche doch fast bloß einen Computer), Dienstleistungsangebote für die Reinigung, Werbung von Steuerberatern, Rechtsanwälten und exquisiten Banken.
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da kann man ned viel machen - ausser du verklagst jeden einzelnen wegen seelischer grausamkeit - oder verführung um kaufrausch *g* aber stopp wir sind ned in amerika...
 
Ich mach das bei solchen, an mich adressierten Postsendungen immer so, dass ich den Absender anrufe und ihn m Telefon zur Sau mache.

Die meisten werden sofort kleinlaut und entschuldigen sich. Ich fordere Sie dann immer noch dazu auf, meine Adresse aus deren Werbeverzeichnissen unverzüglich zu löschen und dass ich mich am nächsten Tag bei deren Hauptgeschäftsstelle über die Löschung informieren werde.

Mit Erfolg. Bis jetzt bekomme ich nur noch sporadisch solche Post (1-2 mal im Jahr). Ich glaub sowas spricht sich in der Branche rum, wenn jemand auf die Barikaden geht und mit rechtlichen Schritten droht.

@jAuer
Das sowas rechtens ist wäre mir neu, es ist und bleibt doch ein unerwünschter Versand von Werbung, oder sehe ich das falsch. Ist nicht schon die Zustellung eine Straftat? Bei Mails erkläre ich mich doch auch nicht mit dem Versand einverstanden, nur weil ich eine Spammail geöffnet habe?

Hast du nen Link dazu, eventuell zu nem Urteil?


Gruß TTlong
 
QUOTE (TTlong @ So 17.02.2008, 10:07)
@jAuer
Das sowas rechtens ist wäre mir neu, es ist und bleibt doch ein unerwünschter Versand von Werbung, oder sehe ich das falsch. Ist nicht schon die Zustellung eine Straftat? Bei Mails erkläre ich mich doch auch nicht mit dem Versand einverstanden, nur weil ich eine Spammail geöffnet habe?


Die Zustellung kann keine Straftat sein denn woran soll der Postbote erkennen das sich der geschlossene, frankierte Brief ein Werbeschreiben enthält?

Ich denke nicht das du möchtest das der Postbote erstmal deine Briefe gegenliest und vorsortiert, oder?
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Das wäre dann nämlich wirklich eine Straftat des Postboten, nämlich die Verletzung des Briefgeheimnisses.

Das Gleiche gilt ja auch bei Mails. Du kannst auch deinen Provider nicht verklagen das du über seine Leitung Spam von deinem Mailserver runtergeladen hast.
 
Hi zusammen

Würde ich nicht so krass sehen, dann dürfte sich ja jemand auch nicht mehr blind bei einer Firma bewerben, wäre ja dann auch unaufgefordert und somit Werbung.
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QUOTE (jAuer @ Sa 16.02.2008, 21:51)
radarin schrieb:
PPS: Seit dem Start von server-daten ist die Werbung richtig edel geworden. Mercedes-Hochglanzprospekt (dabei habe ich gar kein Auto), edles Büromaterial (ich brauche doch fast bloß einen Computer), Dienstleistungsangebote für die Reinigung, Werbung von Steuerberatern, Rechtsanwälten und exquisiten Banken.
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Ja, doof, jetzt kann man die Dinger nicht mal mehr fürs Fische-Einpacken brauchen, die flutschen doch gleich raus!
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QUOTE (TSc @ So 17.02.2008, 12:05)
QUOTE (TTlong @ So 17.02.2008, 10:07)
@jAuer
Das sowas rechtens ist wäre mir neu, es ist und bleibt doch ein unerwünschter Versand von Werbung, oder sehe ich das falsch. Ist nicht schon die Zustellung eine Straftat? Bei Mails erkläre ich mich doch auch nicht mit dem Versand einverstanden, nur weil ich eine Spammail geöffnet habe?


Die Zustellung kann keine Straftat sein denn woran soll der Postbote erkennen das sich der geschlossene, frankierte Brief ein Werbeschreiben enthält?

Ich denke nicht das du möchtest das der Postbote erstmal deine Briefe gegenliest und vorsortiert, oder?
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Das wäre dann nämlich wirklich eine Straftat des Postboten, nämlich die Verletzung des Briefgeheimnisses.

Das Gleiche gilt ja auch bei Mails. Du kannst auch deinen Provider nicht verklagen das du über seine Leitung Spam von deinem Mailserver runtergeladen hast.

Das hast du falsch verstanden, es geht nicht um die Zustellung durch den Postboten, sondern um den Versand durch den Absender.

Bei den Mails macht sich ja auch nur der Absender strafbar, nicht der Zusteller.
 
Ich denke ich habe die Antwort von Jürgen nicht falsch verstanden:

QUOTE (jAuer @ a 16.02.2008, 20:51)
Mit dem Aufkleber auf dem Briefkasten sagst Du es nicht dem Absender, sondern nur dem Zusteller.

Der Briefzusteller darf aber diese persönlich adressierte Post nicht aussortieren - das wäre ja Bruch des Briefgeheimnisses, er kennt den Inhalt nicht.



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QUOTE (jAuer)
Der Briefzusteller darf aber diese persönlich adressierte Post nicht aussortieren - das wäre ja Bruch des Briefgeheimnisses, er kennt den Inhalt nicht.



Selbstverständlich muss der Postbote persönlich adressierte Sendungen einwerfen. Der Rest der Werbung wird jedoch von privaten Diensten verteilt, deren Mitarbeiter oft der deutschen Sprache nicht mächtig ist, und denen es manchmal schwer zu erklären ist, welche Probleme sie mit mir bekommen, wenn sie mir auf den 'Sack' gehen. Aber solches Personal ist ja das Billigste. Oder Flyers von Vereinen und Spendensammlern, die landen oft auch im BK. Nicht zu vergessen politische Werbung, die dem mündigen Bürger von der Staatsgewalt aufgezwungen werden. Wie dumm ist dass denn? Ein Flyer mit der Hackfresse von 'Hugo Dummkopf', mit der Bitte ihn zu wählen. Nein! Ich wähle keine Analphabeten, die meine Aufforderung Werbung zu unterlassen ignorieren. Von Solchen will ich nicht vertreten werden.


QUOTE (jAuer)
In Deutschland ist diese Form der adressierten Werbung zulässig - sowohl an gewerbliche als auch an private Empfänger. Der Empfänger bekundet sein Einverständnis mit dem Öffnen.



Das heisst, ich öffne grundsätzlich keine Briefpost mehr und retourniere sie ungelesen, da ich nicht weiss ob es sich um Werbung handeln könnte. Ich öffne nur noch die offensichtlichen (Liebes)briefe von Freund(innen).


QUOTE (jAuer)
Du kannst dem Absender deine Ablehnung mitteilen. Falls er dann weiterhin zustellt, könntest Du ihm Ärger machen. Allerdings steht für mich der Aufwand in keiner Relation zum Ertrag.



Bei vollständig verblödeten und senilen Absendern sinnlos. Oh, wir sind so grenzenlos dumm, wir können es ihnen nicht elektronisch zustellen. Obwohl alle Schreiben auf dem Computer erstellt sind.

Das wäre ja auch eine Option, Postbriefe müssen handschriftlich verfasst sein, ansonsten 'Retour an Absender'.

Wenn ich dem Absender drohen will, brauche ich dafür allerdings eine Rechtliche Grundlage. Nur dann ist eine Strafanzeige möglich. Sonst müsster ich dem Absender ja Prügel androhen, und das macht ein anständiger Schweizer nicht.


QUOTE (Eric-Oliver Mächler)
da kann man ned viel machen - ausser du verklagst jeden einzelnen wegen seelischer grausamkeit - oder verführung um kaufrausch *g* aber stopp wir sind ned in amerika...



StGB Art. ???

Ich könnte ja versuchen, meinen Hauptwohnsitz nach Amiland zu verlegen.


QUOTE (TTlong)
Ich mach das bei solchen, an mich adressierten Postsendungen immer so, dass ich den Absender anrufe und ihn m Telefon zur Sau mache.



Leider arbeiten die nicht mehr wenn ich Zeit dafür hätte.



QUOTE (TSc)
Die Zustellung kann keine Straftat sein denn woran soll der Postbote erkennen das sich der geschlossene, frankierte Brief ein Werbeschreiben enthält?

Ich denke nicht das du möchtest das der Postbote erstmal deine Briefe gegenliest und vorsortiert, oder? biggrin.gif
Das wäre dann nämlich wirklich eine Straftat des Postboten, nämlich die Verletzung des Briefgeheimnisses.

Das Gleiche gilt ja auch bei Mails. Du kannst auch deinen Provider nicht verklagen das du über seine Leitung Spam von deinem Mailserver runtergeladen hast.



Den Postboten trifft da kein Verschulden, es ist der Absender den man an den Cochones packen muss.



QUOTE (Lynn)
Würde ich nicht so krass sehen, dann dürfte sich ja jemand auch nicht mehr blind bei einer Firma bewerben, wäre ja dann auch unaufgefordert und somit Werbung.



Im Zweifelsfall müsstest Du erst anrufen und nachfragen, ob eine Bewerbung erwünscht ist. Sucht die Firma offiziell, dann erübrigt es sich. (Ich suche übrigens keine Mitarbeiter, also nicht bewerben...)

Es geht mit aber nicht grundsätzlich um die Werbung, sondern darum, dass ich alleine über meinen Briefkasten bestimme.

Das Problem mit dem CO2 Austoss will wohl niemand weg reden, trotzdem, ich kann das 'Gejohmere' nicht mehr hören. Jeder Brief verursacht CO2. Bei der Papierherstellung, beim Bedrucken, beim Versand. Und das Porto zahlt doch letztlich auch wieder der Empfänger. Also möchte ich doch bitte darüber bestimmen können, z.B. Rechnungen per eMail oder noch besser per Yellowbill zu erhalten, auch wenn das Internet auch CO2 verursacht. 1 eRechnung mehr, dafür 10 Spams weniger.

Bei Postsendungen muss ich diese öffnen, Auspacken, Ablegen (und wiederfinden), Daten eintippen. Papier entsorgen, Vorschriften der Abfuhr beachten. Das kann ich viel Einfacher haben. Warum soll ich mir da einen unnötigen Aufwand aufzwingen lassen?
 
Wenn es sich um private Verteiler von Massensendungen handelt, dann zeig doch mal ein bisschen mehr Herz.
Ich hab als Schüler auch Flyer verteilt.
Die Entlöhnung erfolgt pro Blatt und Haushalt.
Dabei latscht man sich für ein bisschen Geld teilweise wirklich die Füsse platt.
Die ersten zwei oder drei Aufkleber respektiert man dann noch, aber dann nicht mehr.

-wie unsozial von dir, denen das bescheidene Nebeneinkommen zu versauen !!!

 
QUOTE (TTlong @ So 17.02.2008, 10:07)Das sowas rechtens ist wäre mir neu, es ist und bleibt doch ein unerwünschter Versand von Werbung, oder sehe ich das falsch. Ist nicht schon die Zustellung eine Straftat? Bei Mails erkläre ich mich doch auch nicht mit dem Versand einverstanden, nur weil ich eine Spammail geöffnet habe?

Hast du nen Link dazu, eventuell zu nem Urteil?

Willkürlich herausgegriffenes Beispiel:

IHK Frankfurt / Main: Zitat (für Deutschland):


QUOTE Werbung mittels Brief ist sowohl mit Werbewurfsendungen als auch mit persönlich adressierten oder mittels Post "An alle Haushalte" grundsätzlich zulässig. Das gilt nicht, wenn der entgegenstehende Wille geäußert wurde, sei es bei Wurfsendungen durch eine Aufschrift am Briefkasten oder sei es, dass bei persönlich gestalteter Briefwerbung der Empfänger den Werbenden aufgefordert hat, von weiteren Werbesendungen abzusehen.


Das mit dem 'Einverständnis durch Öffnen' meint ja nicht, daß man das in Zukunft haben wolle. Das war (aktuell finde ich die Stelle nicht mehr) aus irgendeinem Urteil, bei dem es um den Zeitaufwand für den Empfänger ging. Wenn man schon außen sieht, daß das nix ist - sofort aussortieren.

Die Sache bei solchen Massensendungen ist ziemlich kompliziert. Wer da lesen will:

http://www.werbung-schenken.de/werberecht....wurfsendung.htm

Das ist ein BGH-Urteil, bei dem es darum geht, für welche Dinge die Post solche Aufkleber beachten müsse.
 
Hi zusammen

Ich sehe die Sache nicht so dramatisch, kann man das Papier doch auch sehr praktisch im Haushalt verwenden, z. B. beim Renovieren oder wenn der Öltank wieder mal gefüllt werden muss, da haben wir kostenloses Abdeckmaterial.
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QUOTE (Tuemmel @ So 17.02.2008, 12:37) -wie unsozial von dir, denen das bescheidene Nebeneinkommen zu versauen !!!

Naja, ist ein Nebeneinkommen auf Kosten der Umwelt und zum Nachteil Anderer SOZIAL?
 
QUOTE (Lynn @ So 17.02.2008, 12:54) Hi zusammen

Ich sehe die Sache nicht so dramatisch, kann man das Papier doch auch sehr praktisch im Haushalt verwenden, z. B. beim Renovieren oder wenn der Öltank wieder mal gefüllt werden muss, da haben wir kostenloses Abdeckmaterial.
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Wir haben Gas, da muss nix abgedeckt werden, und bis ich mal wieder renovieren will, so lange kann ich das Papier nicht lagern.

Ausserdem finde ich die Thematik nicht lustig, mir ist es sehr ernst dagegen keine Methoden wie im Mittelalter anzuwenden.
 
QUOTE (jAuer @ So 17.02.2008, 12:40) Auszug aus dem Bericht der IHK Frankfurt Main:

Werbezettel hinter Scheibenwischer von Autos zu befestigen, ist ebenfalls unzulässig, da der Scheibenwischer nicht zu diesem Zwecke dient und insofern quasi missbraucht wird.

Stimmt, der Scheibenwischer wurde dafür entwickelt um 'Knöllchen' daran zu befestigen. Oder kann die Politussi deswegen zur Rechenschaft gezogen werden, wegen Missbrauch *frechgrins*
 
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