Schreiberling braucht einige Tipps

Ich grüße die ganze Community!

Folgendes: Ich verdinge mich schon seit ein paar Wochen als Schreiber im Netz. Aufträge kriege ich auch ziemlich regelmäßig. Es vergeht eigentlich kein Tag, an dem ich nicht zwei bis drei Artikel verfasse. Das mache ich ja auch ganz gerne, aber wie ihr alle wisst: Allein von eitel Sonnenschein, Luft und Idealismus kann man (leider) auch nicht leben.
Und genau da hakt's!
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Ich habe bisher 20 Artikel zu ziemlich unterschiedlichen Themen verfasst......und damit keine 100 Euro verdient. Ein ziemlich besch..... Schnitt.

Und hier meine Fragen an euch: Gibt es irgendwelche Seiten im Netz, für die man regelmäßig schreiben kann und zwar solcherart, dass dabei auch mal was rumkommt? Und verschont mich bitte mit textbroker! Wer das Ding schonmal von der Autorenseite gesehen hat, sollte wissen was ich meine.

Zweitens: Wie viel kann man für gute Texte verlangen? Ziemlich oft ist in Jobgeboten von "fairen Preisen" die Rede. Aber fair für wen? Jetzt mal ernsthaft: Wenn ich einen Artikel über ein Thema schreibe (und zwar einen der mehr als nur rudimentäre Grundschulkenntnisse verlangt), für den ich mir dann auch noch angemessen Zeit nehmen muss (Recherche, Verfassung, lektorieren), dann sind 1,7 Cent pro Wort echt nicht viel, geschweige denn "fair".
Ich bin's satt für meine Bemühungen, unterdurchschnittlich bezahlt zu werden. Ich meine wenn ich dann auf 3-4 ¤ die Stunde komme, kann ich auch gleich Zeitungen austragen gehen. Also, was kann man nehmen? Wie sieht ein wirklich fairer Preis aus?

Ich freue mich auf euer Feedback und eure Ratschläge! Vielleicht sind ja einige "alte Hasen" unter euch, die mir weiterhelfen können.

MfG
Nicolai
 
Ich bin zwar kein alter Hase, aber recht erfahren, was Content angeht. In dem Buisness wird mit harten Bandagen gekämpft, Dumpingpreise gibt es überall.

1.) Um längerfristig immer wieder gute Aufträge zu bekommen, sind gute Kontakte ein Muss! Diese kommen mit der Zeit!
2.) Desto mehr gute (!) Referenzen Du hast, umso höher kannst Du die Preise setzen: 1,7 Cent sind, wenn Dein Stil einigermaßen ist, zu wenig. Bei mir sind es 4 Cent, je nach Thema auch mehr. 20 Artikel für unter 100¤ sind viel zu wenig, dafür würde ich keinen Finger krumm machen.
Textbroker und Konsorten sind bekannt dafür, "billig" zu sein. Davon halte ich nichts. Und: Du musst Dir klar machen, was guter Content im Web wert ist! Wenn Du für eine große Website schreibst, haben die das in ein paar Tagen durch Adsense etc. wieder drin! Das musst Du mit einbeziehen!

Nur nicht den Kopf in den Sand stecken!
Reinhauen, dann wird das schon!

Wenn Du noch Fragen hast, melde Dich bei mir. Vielleicht kann ich auch den ein oder anderen Auftrag vermitteln.
 
Tja ich kann dir sagen, wo es hakt:
2-3 Artikel am Tag? Was machst du in der restlichen Zeit? Schlafen? Da wunderts mich nicht, dass du "verhungerst"....

Fair ist immer eine Sache der Betrachtung..
für 2-3 Artikel am Tag würde ICH Dir, nicht mal 1,7 Cent bezahlen.. da muss schon mehr drinn sein. Bis du etwas Übung in der Sache hast, mach nebenbei noch etwas anderes, womit man auch "etwas" Geld verdienen kann... Und wenn du weiterhin nur so wenig schreibst, weil du nicht mehr schaffst, dann solltest du dir gänzlich ne andere Tätigkeit suchen... Gerne zu schreiben ist nicht dasselbe, wie schreiben zu können. Wer schreiben kann, schreibt auch meist gerne, aber umgekehrt gilt die Formel leider (oder Gott sei Dank? ) nur extrem selten...

Mit anderen Worten, du musst mehr, und vor allem effektiver arbeiten.. Deine Zeit verbringe nicht mit aufwendigen Recherchen, sondern damit, das gelesene schneller zu verstehen und in Worte zu fassen. Der absolute Tipp von Schreiberling zu Schreiberling: Wenn du von einem Thema so gar keinen Plan hast, und es dich auch so gar nicht wirklich interessiert, dann lass die finger von... dann schreibst du nämlich ewig nur 2-3 Artikel am Tag.
 
@Nicolai:
ich beobachte den Preisverfall in diesem Bereich schon eine ganze Weile mit Argwohn.
Mein Tipp: kalkuliere deinen Preis genau (dazu gab es hier zu anderen Dienstleistungen schonmal gute Beispiele) und dann halte Dich daran!
Eine andere Möglichkeit wäre, dass Du Dein eigener Auftraggeber wirst, indem Du selbst kleine Projekte startest.

@H.Prohaska:
> 2-3 Artikel am Tag? Was machst du in der restlichen Zeit? Schlafen? Da wunderts mich nicht, dass du "verhungerst"....

Könnte die Länge des Textes und das Thema vielleicht in dieser Beurteilung noch eine Rolle spielen? Aber gut, manch einer zählt unter "Artikel" auch die 255-Zeichen Beschreibung in einem Webkatalog.
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@Nitram
einfache Rechenaufgabe... 20 Artikel und keine 100 Euro verdient mit 1,7 Cent/Wort... da wenn ich 2-3 Artikel am Tag rechne, das ist extrem wenig.

OK auch ich habe mal sehr klein angefangen, aber gerade in den Anfängen wäre ein Dauerauftraggeber nicht schlecht, der vlt. etwas weniger bezahlt, dafür hat man jede Menge Arbeit zur Verfügung. Wenn dann etwas Luft dazwischen ist, kann man sich mit anderen Dingen beschäftigen.

Ich meine, z.B. mit 2,2 Cent/Wort liegt man gut im Mittelfeld. Kommen genügend Referenzen zusammen und sammelt man entsprechend Erfahrungen, sowie umfassendes Wissen, kann man diesen Satz wie Yannick auch schrieb, erhöhen, aber nur schrittweise, und nicht gleich verdoppeln ....Und vor allem, nicht zu oft die Preise erhöhen... Bei mir steht die nächste Preiserhöhung erst im Januar 2008 an.
 
Besten Dank für eure Tipps,

jetzt weiss ich wenigstens, dass die 1,7 Cent Geißel nicht ewig währt. Also danke nochmal für eure Anregungen.


MfG
Nicolai
 
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