Pay per Sales

Piero50

Angesehenes Mitglied
Hoi Zämma

Zu der zunehmenden Adblocks und Cookie-Löschung durch den Browser mache ich mir meine eigenen Gedanken zu den Pay per Sales.

Ich lese ja immer wieder von den tollen, prozentualen Gewinne, die ein Webmaster machen kann. Es sind 6 % bis sage und schreibe 25 % Gewinnausschüttung für einen Pay per Sales aus dem Internet.

Nun mache ich aber folgende Beispiel-Rechnung:

Ein Versandhandel hat 1000 Angestellten. Lager, Bürogebäude, LKW und Hubstabler.
Um Konkurrenzfähig zu sein liegt seine Gewinnmarge bei 5 – 8 %.
Dieser Versandhandel hat ein Affiliateprogramm und bietet seine Ware mit Beihilfe von Webmastern. Den Webmastern verspricht es eine Marge von 4,5 – 6 %.

Nun sollen die Webmastern hinter dem Bildschirm – die nur einen kleinen Teil ihrer Arbeitszeit in der Bannerpositionierung benötigen – praktisch die ganze Gewinnmarge geschenkt bekommen?

Ja, es geht noch weiter, der Merchand gibt sein ganzes Zeug einem grossen Affiliateprogramm ab. Dieser verlangt auch noch 2 – 3 Prozenten, zusätzlich zu dem, was es den angeschlossenen Webmastern abgeben will.

Wie Ihr seht, da stimmt was nicht, denn in der heutigen Zeit sind für den Merchand Erlöse von über 10 % irrealen Werte. Also kann der Merchand einem Affilliatepartner oder Programm gar nicht so viele Prozenten abtreten.

Der Merchand muss zwangsläufig den Webmaster "geschliffene" Zahlen präsentieren, sonst überlebt es nicht.

Meine Schlussfolgerung:
Offerierte Gewinnmargen von über 2,5 % müssen zwangsläufig zum Betrug führen.
Ich persönlich traue nur einer Gewinnmarge von 1 – 1,5 %. Das wäre realistisch und für den Merchand schmerzlos durchführbar.

Zum Wiederaufbau des schwindenden Vertrauens zwischen Affiliateprogramm und Webmaster sehe ich folgende Lösung:
- das Versprechen von realistischen 1 - 1,5 %,
- das nicht Verschwindenlassen der REF-Nummer in der Ziel-URL, sowie
- das Erlauben der Klicks aus den Favoriten/Bookmarks der Browser und
- die eigenen Einkäufe des Webmasters erlauben, so dass dieser eine legale Kontrollmöglichkeit hat.

Ich weiss dass in diesem Forum ein Haufen Vertreter von Affiliateprogramme sind. Was denkt ihr dazu?
 
... und was .... sollte es heissen, sorry
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Der Merchant rechnet anders. Er geht (berechtigterweise) davon aus, dass er Dir eine Provision von X Prozent bezahlt, dann jedoch dem einmal gewonnenen Kunden weitere Produkte/Dienstleistungen verkaufen kann, ohne dass dabei ein Kommission faellig wird. Und so koennen sich fuer den Merchant dann auch hohe Webmaster Gewinnmargen durchaus rechnen. Mit anderen Worten, die Provision wiederspiegelt (zumindest teilweise) auch den Wert eines Neukunden.
 
QUOTE (Shopping @ Mo 23.09.2013, 09:16) Der Merchant rechnet anders. Er geht (berechtigterweise) davon aus, dass er Dir eine Provision von X Prozent bezahlt, dann jedoch dem einmal gewonnenen Kunden weitere Produkte/Dienstleistungen verkaufen kann, ohne dass dabei ein Kommission faellig wird. Und so koennen sich fuer den Merchant dann auch hohe Webmaster Gewinnmargen durchaus rechnen. Mit anderen Worten, die Provision wiederspiegelt (zumindest teilweise) auch den Wert eines Neukunden.

Daran habe ich auch schon gedacht. Aber die Evolution ist zur Zeit extrem schnell. Die "Neukunden" (klickfreudige Menschen, die gerne übers Internet kaufen) sind keine ernstzunehmenden Dauerkunden. Nur diejenigen Merchand die im Internet immer präsent sind, werden eine Chance auf Dauer haben. Aber diese Chance müssen sie uns Webmastern bezahlen ...
 
Es geht dem Merchant ja um den LTV (Life Time Value) und deshalb sind solche Auszahlungen an Affiliates durchaus logisch und nachvollziehbar wie Shopping ja auch schon angesprochen hat. Wie gut das Backend für den Merchant dann konvertiert ist nicht in deiner Hand und Sache bzw. die Aufgabe des jeweiligen Merchants. Die werden aber ihre Tests schon gefahren haben und wissen wie hoch die Konvertierungsrate bei ihrem Shop ist...deshalb wissen sie auch was sie an Affiliates weitergeben können.
 
QUOTE (Piero50 @ Mo 23.09.2013, 08:43)Ein Versandhandel hat 1000 Angestellten. Lager, Bürogebäude, LKW und Hubstabler.
Um Konkurrenzfähig zu sein liegt seine Gewinnmarge bei 5 – 8 %.
Dieser Versandhandel hat ein Affiliateprogramm und bietet seine Ware mit Beihilfe von Webmastern. Den Webmastern verspricht es eine Marge von 4,5 – 6 %.

du rechnest falsch.

provisionen sind teil der kostenstruktur. wenn ich dir x% vom sale abgebe, ist das eingepreist. mein gewinn bleibt davon unberührt. ansonsten würde der prozentsatz (bzw. u.u. ein höherer) ja in klassische werbung gehen, an handelsvetreter gezahlt oder für andere marketingmaßnahmen eingesetzt. sprich, deine provision ist teil des werbebudget. nur besser kalkulierbar ;-)
 
Nein, ich rechne nicht falsch.

Ihr überseht wichtige Faktoren:

- Der Handel wandelt sich. Die Werbung läuft bald nicht mehr über die alten Medien. Die Werbung ist schon jetzt zu über 50% dem Internet zuzuschreiben.
- Das Internet ist der eigentliche Verkaufsladen, nicht der Merchand und sein Zustelldienst.
- Der Merchant hat eine gewaltige Konkurrenz und muss mit Promillen rechnen. Nicht einmal mehr Prozenten. Das ist Geschichte.
- Die Definition "Neukunden" (behaupte ich) wird zunehmend verschwinden, denn der Neukunde bekommt auf jeder Page im Internet neue Sachen und Dienstleistungen offeriert und wird sich natürlich "umsehen".
- ALDI hat bewiesen, dass man mit ganz wenigen Prozenten Marge zum Milliardär wird. Da haben 4 % Marge für den Webmastern gar keinen Platz. 4 % sin ein irrealer Wert, das nur ein loses Versprechen darstellt.

Natürlich Luxusdinge ausgeschlossen. Ich rede über Ware des Normalverbrauches.
 
QUOTE (Piero50 @ Mo 23.09.2013, 10:56)Nein, ich rechne nicht falsch.

Ihr überseht wichtige Faktoren:
- Der Handel wandelt sich. Die Werbung läuft bald nicht mehr über die alten kannälen (Medien). Die Werbung ist schon jetzt zu über 50% dem Internet zuzuschreiben.
- Das Internet ist der eigentliche Verkaufsladen, nicht der Merchand und sein Zustelldienst.
- Der Merchant hat eine gewaltige Konkurrenz und muss mit Promillen rechnen. Nicht einmal mehr Prozenten. Das ist Geschichte.
- Die Definition "Neukunden" (behaupte ich) wird zunehmend verschwinden, denn der Neukunde bekommt auf jeder Page im Internet neue Sachen und Dienstleistungen offeriert und wird sich natürlich "umsehen".
- ALDI hat bewiesen, dass man mit ganz wenigen Prozenten Marge zum Milliardär wird. Da haben 4 % Marge für den Webmastern gar keinen Platz. 4 % sin ein irrealer Wert, das nur ein loses Versprechen darstellt.

Natürlich Luxusdinge ausgeschlossen. Ich rede über Ware des Normalverbrauches.

doch, tust du.

über welche kannäle die werbung läuft, ist sekundär. ich erreiche in den jeweiligen medien auch nur teil-zielgruppen. seo und digitale anzeigen sind genauso teil des marketing mixes wie affiliate und je breiter das angebot des merchants, desto breiter und teurer die ausgaben im marketing. dazu gehört (auch heute noch) die klassische werbung in fff und print. nichtsdestotrotz ändert das nichts an der kalkulation.

die marge, von der du bei aldi sprichst, das ist ebit > earning before interest & tax ... da sind ALLE kosten bereits geschichte. du bist teil der kosten.

ps: wieso wandelt das forum eigentlich k a n ä l e in kannäle mit 2 "n"???
 
QUOTE (wurzel @ Mo 23.09.2013, 11:21) ps: wieso wandelt das forum eigentlich k a n ä l e in kannäle mit 2 "n"???

Das habe ich mich auch schon gefragt. Aber lassen wir das, sonst sind wir OT. (kannäle, habs mit einer einzigen "n" geschrieben.)


Nun, die nächsten Jahren werden beweisen wer recht haben sollte. Ich war lange genug im Handel um zu wissen was heute "Konkurrenz" heisst. Behaupte mal dass das auch "Preissenkung" bedeutet. Behaupte zudem, dass in einigen Jahren die "nicht störende" Werbung im internet die gewinnende Werbung sein wird.

Mal sehen wer in den Margen recht behält. Wobei fraglich ist ob dann der "Händler" noch eine Existenzberechtigung haben wird oder allenfalls das Produkt direkt vom Hersteller zum Konsumenten gelangt. Dann aber könntet ihr mit 6 % Provision doch recht bekommen. Aber erst dann.
 
Bei uns ist es so, dass nahezu die komplette Marge an den Partner geht. Durch einen von Partnern geworbenen Kunden machen wir also keinen Gewinn. Trotzdem rechnet es sich schon alleine dadurch, dass die Partner kostenloses Branding durchführen und die geworbenen Kunden oft noch einmal unsere Kunden werden oder uns weiterempfehlen. Piero hat schon recht die teilweise sehr hohen Ausschüttungen zu hinterfragen und es ist auch wirklich nicht so, dass ein Partnerprogramm die Gewinne von heute auf morgen steigert - aber im Endeffekt lohnt es sich trotzdem.
 
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