NSA kopiert das ganze Internet

Björn Kaiser

Angesehenes Mitglied
Hallo an alle,

da liest man so die News des Tages und dann fällt einem so ein Artikel in die Hände:

"Die kopieren das ganze Internet" Quelle: Intern.de

In dem Artikel geht es um das von den USA geplanten Immunisierungsgesetz ( Quelle: Intern.de ) für Telefongesellschaften und Internetprovider und das sich die US-Regierung, speziell die NSA rechtswidrig an Überwachungs- und Abhörmassnahmen beteiligt haben soll.

Ein Insider namens Mark Klein ( 62 ) packte aus und erhob schwere Vorwürfe gegen die NSA ( Quelle: Wikipedia.org ), die schon im Sommer 2002 an ihn heran trat, als er noch Techniker mit Management-Funktion bei AT&T war.

Es wurde ein Raum eingerichtet, der sich allerdings nicht im Gebäude von Klein befand, doch bei einem Besuch konnte er einen Blick in die Schaltpläne werfen und erkannte sofort das Ausmass dieser Aktion.

QUOTE Das bedeutet laut Klein, dass NSA die Datenpakete von unter anderem Global Crossing, UUNet, Level 3 Sprint und Qwest aufsaugte. Außerdem sollen alle Daten der großen Austauschpunkte MAE-West und Palo Alto Internet Exchange (PAIX) betroffen gewesen sein. Damit dürfte auch ein beträchtlicher Teil der internationalen Internet-Daten beteiligt sein.


Weiter in dem Artikel:

QUOTE Laut Klein wurde jedoch bei der Datensammlung in keinster Weise selektiert. Mit der Unterstützung von AT&T wurde "wie mit einem Staubsauger" die Internet- und telefonische Kommunikation gewöhnlicher US-Bürger aufgesogen. Dazu wurde beispielsweise bei AT&T ein Raum eingerichtet, in dem alle Internet-Daten von AT&T sowie der Peering-Links zu anderen großen Providern abgefangen wurden. Bei den wichtigsten dieser Peering-Schnittstellen zu anderen Netzen spricht er von einem Datendurchsatz von 2,5 Gigabit pro Sekunde.


Klein entkräftete nun Schutzbehauptungen, wie z.B. diese, das es sich lediglich um Gespräche und andere Kommunikationsvorgänge mit dem Ausland handelte.

Das US-Justizministerium wollte mit diesem Argument die Lauschangriffe legitimieren. Das Belauschen von US-Bürgern sei rechtswidrig, jedoch keine Kommunikation mit dem Ausland.

Noch ein Schlusswort ( mehr dazu im Bericht auf Intern.de und der Original-Beitrag auf Washingtonpost.com ( englisch ) :


QUOTE Somit wird es wahrscheinlich, dass die von Präsident Bush angeordneten Maßnahmen eine Inhaltsanalyse von Teilen oder auch des gesamten Internet-Datenverkehrs betrafen.

Bush war es übrigens auch, der Klein zu seinem jetzigen Auftreten in der US-Hauptstadt veranlasste. Denn dieser verteidigte die NSA-Maßnahmen öffentlich damit, dass es dabei ausschließlich um Telefongespräche zwischen vermutlichen Terroristen im Ausland mit inländischen Anschlüssen ging. Doch das entspricht laut Klein nicht der Wahrheit. Das Ausmaß der Lauschaktionen war viel größer. Und das will Klein nun den Kongress-Abgeordneten vermitteln.


Na ja, was soll man dazu jetzt noch sagen: die Amis waren ja schon immer den Europäern einen Schritt voraus
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( Ayom Beitrag: Online Durchsuchungen - 31.08.2007

beste Grüsse und eine ( noch ) angenehme Zeit im Internet

Björn

Nachtrag: Hier hatten wir ja schon was ähnliches >> Ayom Beitrag Bürger unter Generalverdacht, Kritiker warnen vor Vorratsdatenspeicher
 
na ja, die quelle nennt sich zwar "informationsdienst", aber das "aktuell" hat man wohl bewusst vergessen. so neu ist das alles nicht.
meldungen vom 1.6.2006:
QUOTE
Echtzeit-Überwachung des Netzverkehrs
Bis zu 16 Server pro Überwachungseinheit analysieren für den US-Militärgeheimdienst NSA pro Sekunde bis zu zwei Gigabyte an Daten von internationalen Carriern. Unerwünschte Datenströme lassen sich zudem mittels neuester Monitoring-Tools bremsen oder auch komplett stoppen.


Die Beteuerungen der von der NSA-Überwachungsaffäre betroffenen US-Telekoms AT&T, Verizon und BellSouth, sie hätten keinesfalls Daten ihrer Kunden an den Geheimdienst weitergegeben, entsprechen tatsächlich dem Sachverhalt.

Eine Weitergabe war auch gar nicht nötig, die NSA holt sich die Daten nämlich selber ab.

Die genannten US-Telekoms hatten den US-Militärgeheimdienst bis in das Allerheiligste jedes Netzwerkers vordringen lassen - zu den zentralen Core-Switches, die den gesamten Datenverkehr an der - "Backbone" genannten - Datenschlagader kontrollieren.


Einfache Kopie der Datenströme
Dort werden die Datenströme schlicht und einfach auf eine zweite Glasfaserleitung kopiert und dann an die neu errichteten, NSA-eigenen Serverparks unweit der Datenzentren weitergeleitet und verteilt.

Das entspricht den Aussagen des abgesprungenen AT&T-Technikers Mark Klein, der die Affäre ins Rollen brachte.


aus http://futurezone.orf.at/hardcore/stories/112618/
siehe auch http://www.heise.de/newsticker/meldung/73767


noch ein paar interessante infos aus dem handelsblatt:


QUOTE
An die Spitze der Schnüffelei haben sich die amerikanischen Geheimdienste gesetzt. Vor allem die National Security Agency (NSA) betreibt eine gigantische Überwachungsmaschinerie. 38 000 Mathematiker, Informatiker und Sprachwissenschaftler nutzen im NSA-Hauptquartier im US-Bundesstaat Maryland die weltweit größte Ansammlung extrem leistungsstarker Superrechner, um den gesamten Telefon-, Daten- und E-Mail-Verkehr an den wichtigsten Knotenpunkten abzufangen und sekundenschnell nach brisanten Informationen zu durchforsten (siehe » „Neues Betätigungsfeld“).

Weitere 250 000 Mitarbeiter, schätzt NSA-Experte James Bamford, sind im Central Security Service der Behörde beschäftigt und müssen im Ausland, etwa an den auf allen Kontinenten verteilten Horchstationen - Codewort Echelon - die abgefangenen Botschaften analysieren. Die Kapazitäten der weltweiten Glasfasernetze würden nicht ausreichen, alle herausgefischten Daten zur Weiterverarbeitung nach Crypto City zu schicken, wie die NSA-Zentrale in Geheimdienstkreisen heißt.

Dennoch wird es für die US-Schnüffler künftig noch einfacher, vertrauliche Dokumente abzufangen. Bislang musste die NSA die getrennt betriebenen Internet-, Festnetz- und Mobilfunknetzwerke mit großem Aufwand und verschiedenen Techniken observieren. Durch den Einzug von internet-basierter Übertragungstechnik (IP, Internet Protocol) verschmelzen die Kommunikationsnetze zu einer einheitlichen Übertragungsplattform, die alle Sprach- und Datenpakete von mobilen oder stationären Anschlüssen transportiert. Bei diesen Netzen, die gerade mit Milliardenaufwand von Konzernen wie der Deutschen Telekom gebaut werden, wisse dann keiner mehr, „wo das eigene Netz beginnt und wo es aufhört", heißt es in Sicherheitskreisen. Wenn alle Dienste an jedem Anschluss genutzt werden können, dann können sie auch an jedem Anschluss geknackt werden.


http://www.handelsblatt.com/news/printpage...rint&_b=1180306
 
Das die US-Behörden Online Inhalte kontrollieren, ist meiner Meinung nach nichts neues. Ich habe ständig IP Adressen in den Logs, die von Registrierungsstellen in den USA stammen (die US Regierung hat viele IP Adressen mit der Kennung 12.XX.XX.XX). Grund dafür sind z.B. kritische Seiten gegenüber den USA die bei uns abgelegt sind.

Das die USA aber plant solche Datensammlungen anzuhäufen finde ich eine absolute Steuerverschwendung.
 
Moin

Die ersaufen ja bekanntlich schon an ihrem Datenmüll...
Also ich bin mal gespannt wann das bei uns in D das auch eingeführt wird. Unser Mister Schäuble wird das sicherlich bald übernehmen (Stichwort: Deutsche Nationalbibliothek xD)

Gruß Julian
 
Kann man sich bei der NSA auch melden, wenn man alle Inhalte verloren hat? Bestimmt haben die die Daten und somit kann ich mir das mühselige Erstellen von Backups ersparen ;-)


Wenn es google schon kann, wieso sollte es die NSA nicht auch schaffen? Wenn google das ganze Internet absaugen kann, die Daten analysieren kann und Schlussfolgerungen ziehen kann, dann sollte es für die NSA doch sicherlich auch kein Problem sein. Mich würde es sogar verwundern, wenn sie das nicht täten. Ist doch sicherlich nicht so schwer etwas zu programmieren, dass das Internet absaugt und dann nach Begriffen "Föck ÜSÄ" zu filtern und dann Schlussfolgerungen zu ziehen. Wenn google es schafft, mit der Datenflut zurecht zu kommen, dann schafft es die NSA sicherlich auch.


Dass Daten, die über das Netz verschickt werden, abgefangen und analyisert werden, das kann ich gut verstehen. Wird sicherlich auch nicht solch ein Problem sein. Nicht nur aus diesem Grunde würde ich gewisse Äusserungen über Skype und dergleichen unterlassen....

Schliesslich habe ich auch einen offenen WLAN Anschluss eingerichtet und sniffe alle Datenpackete meiner Nachbarn ab. Ist noch spassig, auf welche Webseite die jeweils gehen.


Anmerkung1 : Erster und Letzter Abschnitt ist nicht ernst gemeint.
 
... und nun sind fast 2 Jahre vergangen. Blicke wir mal zurück und dann in die Gegenwart. Vor allem auf Goo... Da wird nicht nur das Internet kontrolliert!
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Hier sind Monopolisten am Werke. Und bekanntlich ist ein Monopol mit einem (Preis)diktat verbunden. Man sollte hier gegensteuern.
 
Dann fang mal damit an.. wie wäre es mit den Google Adsense Anzeigen auf deinen Webseiten?
 
... gut, mach, was schlägst denn du für Alternativen vor?
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QUOTE (AlexandraMaier @ Fr 10.07.2009, 17:28) ... gut, mach, was schlägst denn du für Alternativen vor?
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Das ist der falsche Ansatz und außerdem dein Problem. Wenn sich ein Fleischesser gegen die Tötung von Tieren ausspricht, sollte er auch anfangen vegan oder zumindest vegetarisch zu essen.

Was die amerikanische Regierung angeht, sind dort kontroverse Aussagen nicht verboten. Wer sich also gegen die USA ausspricht, hat offiziell nichts zu befürchten. Wie das unter der Hand aussieht, können vielleicht ein paar Verschwörungstheoretiker sagen, aber ob man diesen Leuten Glauben schenken mag, liegt auf einem anderen Blatt geschrieben.
 
QUOTE (AlexandraMaier @ Fr 10.07.2009, 17:28) ... gut, mach, was schlägst denn du für Alternativen vor?
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http://www.contaxe.com -> Made in Switzerland
Leider gibt es wohl keine gute deutsche Alternative, die auch kleine Seiten verwenden können.
 
QUOTE Dann fang mal damit an.. wie wäre es mit den Google Adsense Anzeigen auf deinen Webseiten?


Ich lach' mich weg...
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Genau das ist das Problem...Google ist wahrlich kein Monopolist, aber die vielen Wettbewerber sind so grausam schlecht, dass FREIWILLIG alle bei Google einkaufen.

 
QUOTE (memoriam @ Fr 10.07.2009, 17:35)
QUOTE Dann fang mal damit an.. wie wäre es mit den Google Adsense Anzeigen auf deinen Webseiten?


Ich lach' mich weg...
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Genau das ist das Problem...Google ist wahrlich kein Monopolist, aber die vielen Wettbewerber sind so grausam schlecht, dass FREIWILLIG alle bei Google einkaufen.

Also ich verwende nur noch Adsense. Den Besucherzähler und Adwords verwende ich nicht mehr. In Google suchen ich auch kaum was. Ich habe andere Interessen als ständig irgendwelchen Kram im Web zu suchen.
 
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