Künstlersozialkasse

H.Prohaska

Angesehenes Mitglied
Hallo zusammen,
ich weiß nicht, ob das Thema hier in der richtigen Rubrik ist, wenn nicht, bitte verschieben...

Habe gestern eine Unterhaltung mit einem meiner Kunden gehabt und er gab mir den Link zu der Künstlersozialkasse...
Weiß jemand vielleicht mehr über diese Angelegenheit, und kann das einem etwas näher bringen, und vor allem was haltet ihr davon?

Da die Angaben seitens der Kasse recht widersprüchlich sind, bezüglich, ob Texter, die fürs Internet texten auch als Publizisten gelten, oder nicht, würde mich einfach Eure Meinung und vor allem Euer Wissen über dieses Thema sehr interessieren.

Link: Künstlersozialkasse

Über Antworten würde ich mich freuen
Anni
 
Ich stand auch mal vor der Entscheidung in diesen Verein einzutreten.
Ich rate dir:
Prüfe genau die Konditionen. Denn - versuche mal einem Kunden klarzumachen das ca. 7% des Honorars an die KSK geht. Ich habe leider nicht mehr alle Fakten im Kopf aber ich habe mich damals bewusst dagegen entschieden weil das Ganze etwas von einem Knebelvertrag hatte. Und die Vorteile (mal abgesehen von den niederen Krankenkassenbeiträgen) hielten sich in Grenzen.

Bitte spiel das Ganze Prozedere mal theoretisch durch und lass dich nicht von den geringen Krankenkasenbeiträgen blenden

Gruß Ronny
 
http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BCnstlersozialversicherung
http://www.test.de/themen/versicherung-vor...538443/1538443/
http://www.djv.de/Kuenstlersozialkasse.390.0.html
http://www.ratgeber-e-lancer.de/0907.html

QUOTE Und die Vorteile (mal abgesehen von den niederen Krankenkassenbeiträgen) hielten sich in Grenzen.


die niedrigen beiträge wären für viele schon ein "riesiger" vorteil.


QUOTE ob Texter, die fürs Internet texten auch als Publizisten gelten,

in diesem zusammenhang auch einen hinweis auf die vg wort, weil die seit anfang des jahres auch internettexte vergüten.

http://www.vgwort.de/
http://de.wikipedia.org/wiki/VG_Wort
 
@Duvi

gerade dieser Link macht mir bissl zu schaffen:

http://www.test.de/themen/versicherung-vor...538443/1538443/

weil eben von Pflicht die Rede ist.. und dies nicht nur im Zusammenhang mit "uns" als Texter, Webdesigner, was auch immer, sondern auch im Zusammenhang mit unseren Kunden. Die Rede ist zudem auch von Kontrollen etc.

Deswegen wollte ich gerne wissen, wie man nun am besten vorgehen kann...

@Ronald
wie du siehst, von wollen kann also keine Rede sein...
mad.gif
 
Als Künstler zu agieren streichelt zwar dem eigenen Ego, bringt aber mitunter auch viele Nachteile mit sich. Schnell wird dir beim Finanzamt "Liebhaberei" und fehlende "Gewinnerzielungsabsichht" nachgesagt wenn du nicht die nötigen Umsätze bringst. Daraus resultiert mitunter auch die Möglichkeit keine Mehrwertsteuer ausweisen zu dürfen/müssen. Einerseits schön,- andererseit kannst du dann auch keine eigenen Unkosten absetzen.

Die Sache mit der Berufsbezeichnung trifft aber auch Leute die sich Reprografen, Fotografen und ähnliches nennen wollen, die wiederum Pflichtmitglieder in diversen Genossenschaften sein müssen und auch dafür kräftig zur Kasse gebeten werden. Also Augen auf bei dem was ihr "offiziell" macht. Die Berufsbezeichnung kann Segen und Fluch zugleich sein.

Gruß Ronny
 
QUOTE (H.Prohaska @ Mi 26.09.2007, 09:51)Da die Angaben seitens der Kasse recht widersprüchlich sind, bezüglich, ob Texter, die fürs Internet texten auch als Publizisten gelten, oder nicht ...

Zitat aus http://www.ratgeber-e-lancer.de/0907.html


QUOTE Bei der Prüfung dieser Bedingungen ist die KSK ziemlich genau. In Zweifelsfällen – z.B. bei Web-Designern – kann es helfen, wenn das Finanzamt die Tätigkeit bereits als freiberuflich eingestuft hat. Gewerbetreibende werden in die KSK nicht aufgenommen.


Wenn Du eine Gewerbeanmeldung hast, dann bist Du außen vor. Das Erstellen von Webseiten gilt gewöhnlich nicht als freiberufliche, sondern als gewerbliche Tätigkeit. Wenn Du keine Ausbildung in diesem Bereich hast (Studium Publizistik, Arbeit als freiberuflicher Journalist o.ä.), dann denke ich nicht, daß da eine Chance bzw. Pflicht besteht (je nachdem, wie man das sieht).

PS: Durchschnittliches Jahreseinkommen der gemeldeten Künstler: 10.814 Euro (Jahreseinkommen, nicht Monatseinkommen oder Monatsumsatz). Siehe den Hinweis von Ronny.
 
@JAuer
ich habe diesen Satz, den du zitiert hast auch gelesen, doch fragt man sich doch, warum die dann nicht die Bezeichnung "Freiberuflich" verwenden...
Ich habe zwar ein Gewerbe angemeldet, doch schreibe ich eben Texte, die andere dann weiterverwerten. Ich zähle ja nicht zu den Web-Designern.
Da wäre also der feine Unterschied zwischen Selbständig und Gewerbetreibender zu klären.
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QUOTE (H.Prohaska @ Mi 26.09.2007, 14:58)ich habe diesen Satz, den du zitiert hast auch gelesen, doch fragt man sich doch, warum die dann nicht die Bezeichnung "Freiberuflich" verwenden...


Weil die Unterscheidung zwischen gewerblichen und freiberuflichen Tätigkeiten eine lange Geschichte hat, bei der es diverse Gerichtsurteile gibt. Nur dürften die neueren Online-Tätigkeiten, die unterhalb des klassischen Journalismus angesiedelt sind (Texte für Shops, Blogger usw.) noch nicht im Bewußtsein der 'klassischen Steuerberater', Krankenkassen usw. angekommen sein. Die, die zusätzlich Einnahmen durch Werbung haben oder Webseiten, Suchmaschinenoptimierung und ähnliches anbieten, laufen dann als gewerblich Tätige.


QUOTE (H.Prohaska @ Mi 26.09.2007, 14:58)Da wäre also der feine Unterschied zwischen Selbständig und Gewerbetreibender zu klären.
dry.gif



Selbständigkeit ist der Oberbegriff. Ich bin selbständig freiberuflich tätig (wobei es einen nicht selbständigen Freiberufler m.W. nach gar nicht gibt) - jemand anderes ist gewerblich selbständig tätig.
 
QUOTE (jAuer @ Mi 26.09.2007, 15:42)


QUOTE Bei der Prüfung dieser Bedingungen ist die KSK ziemlich genau. In Zweifelsfällen – z.B. bei Web-Designern – kann es helfen, wenn das Finanzamt die Tätigkeit bereits als freiberuflich eingestuft hat. Gewerbetreibende werden in die KSK nicht aufgenommen.


Wenn Du eine Gewerbeanmeldung hast, dann bist Du außen vor. Das Erstellen von Webseiten gilt gewöhnlich nicht als freiberufliche, sondern als gewerbliche Tätigkeit. Wenn Du keine Ausbildung in diesem Bereich hast (Studium Publizistik, Arbeit als freiberuflicher Journalist o.ä.), dann denke ich nicht, daß da eine Chance bzw. Pflicht besteht (je nachdem, wie man das sieht).



Ich habe hierzu mal auf der Seite der KSK ein bissle durchgeklickt und kam zu folgenden Angaben:

http://www.kuenstlersozialkasse.de/wDeutsc...publizisten.php

Insbesondere Punkt 8 ist hier relevant....

Ich werd denen mal ne Mail schreiben, und schauen, was bei rauskommt... Ich denke, vor allem für Texter hier wären die Infos wichtig, da auch sie, bzw. deren (unsere) Kunden von der Geschichte betroffen sind...

LG Anni
 
Hi,

hast Du schon eine Antwort erhalten - oder hat irgendjemand Erfahrung mit der Künstlersozialkasse? Es scheint wohl immer mehr Druck aufgebaut zu werden hinsichtlich der Zahlungen an diese Kasse (u.a. im Bestattungsgewerbe: Trauerredner, Organisten).

Wie sieht es aus mit Layoutern oder Webedesigner - jemand Erfahrung?

fragt kurz vor einer Woche Urlaub

memoriam
 
Hi Memoriam,

ne Art "Antwort" habe ich zwar erhalten, diese bestand jedoch lediglich aus einer Email mit deren Antrag. Auskünfte werden wohl da nicht so gerne erteilt, wer hingehört und wer nicht. Erst NACH Abgabe der Antragsformulare erfährt man, ob man als Künstler gilt, oder nicht. Diese hab ich mir aber schenken lassen, WEIL:

zum Antrag müssen detaillierte Kundendaten, Aufträge UND die Kontoauszüge über die erfolgte Bezahlung hinzugefügt werden. Und ehrlich: DAS sehe ich nicht ein, dass ich meine Kundendaten etc. bereits im Vorfeld aushändige, ohne zu wissen, ob dies wirklich notwendig ist, oder nicht.


 
QUOTE zum Antrag müssen detaillierte Kundendaten, Aufträge UND die Kontoauszüge über die erfolgte Bezahlung hinzugefügt werden. Und ehrlich: DAS sehe ich nicht ein, dass ich meine Kundendaten etc. bereits im Vorfeld aushändige, ohne zu wissen, ob dies wirklich notwendig ist, oder nicht.


gut das du das erwähnst. spiele nämlich auch mit dem gedanken, es einfach mal zu versuchen. natürlich mit dem wissen, das affiliate-publishing schon wohlwollend beurteilt werden muss um als publizist anerkannt zu werden.

aber einen quasi-offenbarungseid vorab auf verdacht.... never!
 
Dank für Eure Antworten - die KSK scheint ein sehr sehr umstrittenener "Verein" zu sein. KSK-Forum . Was ich noch nicht so ganz verstanden habe: die zahlen einem also nur die Hälfte zur Krankenkasse dazu, sind aber selbst keine Krankenkasse - und sie wehren sich mit Haut und Haaren, die Leute auch aufzunehmen?
 
CODE Was ich noch nicht so ganz verstanden habe: die zahlen einem also nur die Hälfte zur Krankenkasse dazu, sind aber selbst keine Krankenkasse

hab das so verstanden, dass man weiter mitglied bei seiner alten krankenkasse bleibt.
man aber als selbstständiger so berechnet wird wie ein normaler angestellter. man also nur den arbeitnehmeranteil zahlen muss (allerdings mit pflicht-rentenversicherungsbeiträgen). der arbeitgeberanteil wird dann von der ksk praktisch bei den kunden eingetrieben bzw. aus steuermitteln bezahlt.

nach meiner überschlagung zahlt man dann ungefähr genau so viel wie vorher, mit dem unterschied, dass man zusätzlich auch noch in die rentenversicherung eingezahlt hat.
 
An sich ist die Sache eine gute Sache. Nur die Methoden gefallen mir nicht so recht. Allerdings ist das alles so ziemlich gesetzlich geregelt, genau so wie die GEZ Gebühren. Und leider ähneln sich die Methoden auch denen der GEZ. Und das will ich nicht einfach so hinnehmen.

@duvi
ja du hast recht. Man bleibt bei seiner bisherigen Krankenkasse, aaaaaaaaber.. durch die gesetzliche Rentenversicherung zahlt man am ende ein bisschen mehr, als vorher. (hat mein LAG das mal für mich durchgerechnet), der Unterschied ist jedoch so gering, dass man DAS eigentlich bedenkenlos in Kauf nehmen könnte.
 
Guten Tag aus Hamburg - mein Name ist Joachim Griebe - ich betreibe seit Jahren das KSK Forum . www.kskforum.de
Ich möchte die Fragen die hier diskutiert werden nicht direkt beantworten .
Ihr findet aber alle Informationen oder Links auf meiner Webseite die Euch vieleicht etwas helfen .
Ich bin selber in der KSK pflichtversichert - (ich bin Musiker ) - werde gerade als möglicher
Verwerter überprüft - und habe in den letzten 4 1/2 Jahren mit unzähligen Künstlern und Verwertern und Anwälten zum Thema KSK gesprochen .
Die KSK ist für die "GERINGVERDIENER" unter den Künstler eine gute Einrichtung .
(das Gesetz zur KSK gibt es seit 1983!!!!!)
...bitte Informiert Euch über dieses wirklich nicht einfache Thema .....auch in Bezug der Abgabenpflicht ....
LG Joachim
www.joachimgriebe.de
 
QUOTE Ich stand auch mal vor der Entscheidung in diesen Verein einzutreten.
Ich rate dir:
Prüfe genau die Konditionen. Denn - versuche mal einem Kunden klarzumachen das ca. 7% des Honorars an die KSK geht. Ich habe leider nicht mehr alle Fakten im Kopf aber ich habe mich damals bewusst dagegen entschieden weil das Ganze etwas von einem Knebelvertrag hatte.


bring den thread noch mal hoch, weil das ist mir völlig neu:

QUOTE
Die Abgaben sind selbst dann fällig, wenn der Auftragnehmer gar nicht Mitglied in der Künstlersozialkasse ist.


http://www.wz-newsline.de/?redid=200972
 
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