Desaster bei EU-Domainvergabe

Knoppers

Aktives Mitglied
Auch wenn das Ayömchen nicht in der EU zuhause ist, möchte ich auf folgende Misere (aus meiner Sicht) bei der Vergabe von EU-Domains hinweisen:

QUOTE Aktuelle Domain-Studie verdeutlicht den EU-Skandal:
Wahnsinn: 9 Registranten haben 75% aller 100 Top-Domains bekommen! und das mit 98% Markenfakes !


Ich wurde bislang ständig von meinen Webhostern mit Hinweisen auf die Registrierung von .EU-Domains "bombardiert", hat mich allerdings nicht sonderlich interessiert, einige Firmen offensichtlich schon:

EUDomainDesaster.Org

 
zuerst jahre lang schlafen und dann gross hupen.
das ist nur die eine seite der medaille....
es läuft schon gut so wie's läuft.

ric
 
domain rassismus:

bin ich da ganz anderer meinung. es ist doch offensichtlich welche mafiamethoden angewendet wurden. wer das alles gutheisst ist wohl blind auf einem auge. hier sollte die eunic einschreiten und die vergabe gerechter verteilen. egal ob jetzt die paar wenige rechte auf die namen *legal* ergaunert haben.

das geht bei mir unter hamsterkauf. ladengeschäfte ratzionieren ihre aktionen auch damit möglichst verteilt kunden profiteren können. oder bei konzert tickets kann man auch keine hamsterkäufe tätigen.

ich finde es einfach sehr unseriös und sauerei für uns schweizer sogar gleich doppelt da wir ohne trustservice gar nicht teilnehmen können. wie ich schon mehrmals wiederholte sollte die .eu für europa sein und nicht nur für die eu mitglieder länder. eigentlich sollten die schweizer einsprache erheben und die ganze domain verteil aktion für ungültig erklären *zwecks* diskriminierung
 
schau doch was passiert ? früher war der mit dem schnellsten script am erfolgreichsten. wer hatte die schnellsten scripts? die mit dem meisten wissen und dem meisten geld....

wer macht heute das rennen ? leute welche schon vor 2 jahren die reglemente der eu einführungen genau gelesen haben. PWC verlangt eine marke (wenn ich «internet telefonie» als marke für bananen anmelde, dann ist das zugelassen) ergo muss ich nur die marke nachweisen. pwc verlangt nicht mehr. und jetzt gehts wieder um geld... wer viel geld investiert hat, viele marken und kniffs hat wird viel bekommen, andere kaum was.....

in den letzten monaten hat in der usa ein finanzinvestor ein paar millionen investiert, hat 400 firmen gegründet und als eu registrar akkreditieren lassen. die werden auch fett abräumen... wer viel geld hat, wird viel bekommen. die amis haben erkannt was domains wert sein können und steigern deren marktpreise.... gut so, für mich zumindest.

nun nochmals zurück zu den 400 registraren des ami investors... kannst mal rechnen wieivele der tausend top domains die bekommen werden. während ein miniregistrar ein queues hat, oder ein grosser evtl. 10, so hat der finanzinvestor 400

das heisst bei 400 top keys wie baeckerei.eu, schreinerei.eu und vielen weiteren, ohne marken besetzten keys sieht die rechung wie folgt aus....

während der amiinvestor 400 top domains gleichzeitig auf startplatz 1 in der queue losschicken kann, ist der normalo registrar im schlimmsten fall auf platz 400 in der queue... in dieser zeit hat der ami investor schon 160'000 domains nach brüssel geschickt....

möglichkeiten wären gewesen sich selbst akrreditieren zu lassen (10'000 euro) oder auch kleine registrare mit wenigen vormerkungen auszusuchen. (ich habe einem registrar bis zu 500 euro für ca. 20 domains geboten, wohlverstanden nur bei erfolg und das je domain) damit diese vorne in der queues verschickt werden. obs hilft ist auch hier fraglich. (einer meiner wege)

dennoch, unmoralisch ist es nicht, denn es werden lediglich die richtlinien der vegabestelle ausgenutzt. versucht ihr bei den steuern nicht auch zu sparen ? die lücken möglichst auszunützen ?

da komme ich auf die bestrafung zurück, nachder du geschrien hast. ich gehe mit dir einig, dass wer hunderte von marken zwecks dom reg hat eins auf die fresse bekommen sollte, wer es im kleinen rahmen ausnutzt soll leben gelassen werden. wie mit den steuern... wer die schlupflöcher nutzt wird leben gelassen... wer masslos übertreibt geköpft ;-)

ach ja und zum fall schweizer... es gibt ja wege, zudem sind wie nicht in der EU, also auch anspruchslos... oder nicht ? wir können nicht immer den 5er und's weggli haben)

mfg ric
 
Ric hat grundsaetzlich recht.

Allerdings glaube ich nicht, dass sich eu-Domains in den naechsten Jahren durchsetzen werden. Im besten Fall vorsehe ich einen aehnlichen Stellewert wie .biz-Domains. Die Tatsache, dass sich viele eu-Domains in wenigen Haenden finden werden, schadet der Entwicklung und ganz abgesehen davon, wer braucht denn eine eu-Domain?
 
QUOTE wer braucht denn eine eu-Domain?


Ganz Deiner Meinung, Ivo.

Die Vergabebedingungen machten schon von Anfang an klar, dass die eu Domains für die Wirtschaft bestimmt waren - ein wenig wie die ganzen Verzeichnisse, mit denen man als Geschäftsführer immer per Post zugemüllt wird. Kostet Geld, und bringt gegenüber einer normalen com, de oder ch domain nix.
Was aber kommen dürfte, sind zahlreiche Markenstreitereien, diesmal nicht Mega-Konzern XY gegen Hans Wurst, sondern die AGs machen das unter sich aus. Da freuen sich schon die Anwälte :)
 
QUOTE (Ivo Gasser @ Mi 5.4.2006, 5:14)abgesehen davon, wer braucht denn eine eu-Domain?

Für die Suchmaschinenoptimierer unter uns könnte es ganz entscheidend werden, eine .EU-Domain zu besitzen. Da hängt wohl einiges von Google ab.
rolleyes.gif
 
QUOTE ach ja und zum fall schweizer... es gibt ja wege, zudem sind wie nicht in der EU, also auch anspruchslos... oder nicht ? wir können nicht immer den 5er und's weggli haben)

Jepp, richtig! Dafür müssen wir uns auch nicht mit abmahnenden Anwälten und der Krümmung von Gurken rumschlagen.
 
QUOTE Im besten Fall vorsehe ich einen aehnlichen Stellewert wie .biz-Domains.

Mein Gefühl sagt mir, dass .eu ganz gross werden wird. Bei .biz, .us etc. hatte ich dieses Gefühl nicht. Ich denke .eu könnte sehr schnell in die Liga .net, wenn nicht sogar .de aufsteigen.


QUOTE Die Tatsache, dass sich viele eu-Domains in wenigen Haenden finden werden, schadet der Entwicklung

Ich tippe, dass es bald einen Umverteilungsprozess geben wird. Ich gehe nicht davon aus, dass die Domainhändler die Domains sinnvoll nutzen können/werden. D.h. sie werden sie vermutlich so bald als möglich verkaufen, um ihre Investitionen möglichst schnell wieder reinzuholen. Meine Hypothese: Einige wenige werden dick absahnen, die grosse Masse wird für maximal ein paar tausend Euro verkauft (wie bei allen anderen Domains). Von dem her bin ich überzeugt, dass die Domains langfristig in den Händen landen werden, die den grössten Nutzen daraus ziehen können (also vermutlich auch am meisten dafür bezahlen werden).
 
Warum soll ich mir eine eu-Domain zulegen, wenn ich von Deutschland her arbeite?

Und warum soll ich zu meinen beiden deutschen Domains noch die ganzen anderen Endungen (ch, at, fr usw.) belegen?

Mir hat das nie eingeleuchtet, daß Leute für so einen Unsinn Geld ausgeben. Für Suchmaschinen bringt das ohnehin nichts, die einzigsten, die davon profitieren, sind die Domainhändler. Mein Angebot gibt es nur exklusiv auf meiner einen Domain - den Inhalt muß ich nicht auf diverse andere Domains vervielfachen oder diese darauf umleiten.

Und wenn jemand anderes partout meint, er müsse versuchen, sich die anderen Endungen meiner Domainnamen sichern: Konkurrenz macht er mir ohnehin nicht, also muß ich mir auch nicht um Kunden Sorgen machen, die 'aus Versehen' auf eine dieser Domains kommen würden.
 
QUOTE Und warum soll ich zu meinen beiden deutschen Domains noch die ganzen anderen Endungen (ch, at, fr usw.) belegen?

Das macht nur Sinn, wenn Du global arbeiten möchtest und für jede Region ein lokales Angebot aufschalten möchtest. Oder aber, um allfälligen Markenstreitereien aus dem Weg zu gehen. Vgl. das Beispiel von Google. Ein Rumäne fühlt sich vermutlich auf google.ro wohler als auf google.com.
 
QUOTE Das macht nur Sinn, wenn Du global arbeiten möchtest und für jede Region ein lokales Angebot aufschalten möchtest. Oder aber, um allfälligen Markenstreitereien aus dem Weg zu gehen. Vgl. das Beispiel von Google. Ein Rumäne fühlt sich vermutlich auf google.ro wohler als auf google.com.


Die .eu-Domain ist meines Erachtens nicht global, sondern "nur" eine Länderregionen-Domain. Und da sie weder global noch lokal ist, kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass die Bedeutung kurz- und mittelfristig wirklich in die Regionen von .de oder .net vorstoßen kann.

Eine Firma, die sich als "global player" herausputzen will, wird eher zu einer internationalen Domain greifen.
Seiten, die sich an Endkunden richtet, wird auch weiterhin den bestimmten Markt konkret addressieren anstatt eine Sprachauswahl vorzuschalten (Französich, Italienisch, Spanisch oder vielleicht Deutsch?).

Europa ist meines Erachtens bisher nur eine Idee, die sich noch entwickelt und noch keine Identität hat. Europa ist keine Nation, repräsentiert keine eindeutige Gruppe. Die EU-Außengrenzen werden ständig erweitert und die Politiker sind mit ihren Visionen immer weiter von ihren (Nicht-)Wählern entfernt.
 
Ansgar, Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.

QUOTE Mein Gefühl sagt mir, dass .eu ganz gross werden wird. Bei .biz, .us etc. hatte ich dieses Gefühl nicht. Ich denke .eu könnte sehr schnell in die Liga .net, wenn nicht sogar .de aufsteigen.

Remo, ist es nur ein Gefühl oder hast Du auch Gründe dafür?


QUOTE Vgl. das Beispiel von Google. Ein Rumäne fühlt sich vermutlich auf google.ro wohler als auf google.com.

Und wer soll sich nach Deiner Meinung auf google.eu wohl fühlen und in welcher Sprache sollte dieser Auftritt verfasst sein?
 
QUOTE Und warum soll ich zu meinen beiden deutschen Domains noch die ganzen anderen Endungen (ch, at, fr usw.) belegen?

Das haben wir auch gemacht, .ch, .at & .de. Einfach weil wir die potenzliellen Kunden in den Ländern gezielt ansprechen wollten. Für alle derselbe Auftritt, für jedes Land die entsprechende .tld.

.eu . . ich denke auch nicht, das es ein grosser Wurf wird. Aber mir kann es egal sein, weil wir nicht mit tld's handeln.
 
QUOTE Remo, ist es nur ein Gefühl oder hast Du auch Gründe dafür?

Ist nur mein Gefühl :).


QUOTE Und wer soll sich nach Deiner Meinung auf google.eu wohl fühlen und in welcher Sprache sollte dieser Auftritt verfasst sein?

.eu könnte sich z.B. als Übersichtsseite für Firmen eignen, die nur in Europa tätig sind oder die ihre europäischen Tätigkeiten besonders hervorheben wollen, ähnlich wie es grosse Konzerne mit .com global tun. Zur Sprache: Um Englisch wird man wohl nicht vorbeikommen, oder noch besser: Länderspezifische Sprachwahl per Geotargeting.

Aber die Frage ist berechtigt, ob grosse Konzerne neben .com wirklich noch .eu brauchen. Bei kleineren, ausschliesslich in Europa tätigen Unternehmen, könnte .eu aber durchaus eine lokale Alternative zu .com sein (um z.B. europaweit die Emailadressen zu standardisieren). Ausserdem könnten sich diese Unternehmen damit auch ein bisschen von der ganzen Amerikanisierung abheben. Denn .com wird vermutlich von vielen Leuten immer noch mit USA assoziiert.
 
Mal kurz eine Zwischenfrage zum Thema Marken und Domains. Wenn ich mir in der Schweiz und der EU zum Beispiel die Marke "Klingelingeling" sichere, habe ich dann auch automatisch Anspruch auf die Domains Klingelingeling.ch und Klingelingeling.eu? Und was wäre, wenn Klingelingeling.ch schon besetzt ist?

Gruss
Roland
 
Hallo,

Wenn nur 9 Registranten 75% aller topdomains einspruchslos einsacken konnten, zeugt das meiner Meinung nach von einem totalen Desinteresse für eu domains seitens der Wirtschaft.

Gruss

Bernd R. Rickert
 
QUOTE Wenn nur 9 Registranten 75% aller topdomains einspruchslos einsacken konnten, zeugt das meiner Meinung nach von einem totalen Desinteresse für eu domains seitens der Wirtschaft.

Zuersteinmal sollte man sich über eine Definition des Begriffs "Topdomain" einigen. Bekannte generische Begriffe sind m.E. nur eine Teilmenge einer grösseren Grundgesamtheit. M.E. können auch Abkürzungen und andere "sinnvolle" und kurze Begriffe (dazu gehören auch Phantasiebezeichnungen) durchaus als "Topdomains" aufgefasst werden. Und je nach dem kommt man dann sehr schnell auf ein paar hunderttausend wenn nicht Millionen Domains. Wie immer in diesen Situationen verweise ich natürlich wieder auf das E-Book von Steve Baba ;-).
 
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