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0.1.1 Der Begriff der Pornographie setzt ein Zweifaches voraus. Zum
einen müssen die Darstellungen oder Darbietungen objektiv betrachtet darauf
ausgelegt sein, den Konsumenten sexuell aufzureizen (BGE 128 IV 260 E. 2.1
S. 263; JÖRG REHBERG/NIKLAUS SCHMID/ ANDREAS DONATSCH, Strafrecht III -
Delikte gegen den Einzelnen, 8. Aufl., Zürich 2003, S. 453). Zum anderen ist
erforderlich, dass die Sexualität so stark aus ihren menschlichen und
emotionalen Bezügen herausgetrennt wird, dass die jeweilige Person als ein
blosses Sexualobjekt erscheint, über das nach Belieben verfügt werden kann
(vgl. BGE 128 IV 260 E. 2.1 S. 262 f. mit Hinweisen; MATTHIAS
SCHWAIBOLD/KASPAR MENG, Basler Kommentar, N. 14 f. zu Art. 197 StGB; GÜNTER
STRATENWERTH/GUIDO JENNY, Schweizerisches Strafrecht, BT I: Straftaten gegen
Individualinteressen, 6. Aufl., Bern 2003, § 10 N. 5). Das sexuelle
Verhalten wird dadurch vergröbert und aufdringlich in den Vordergrund
gerückt (Botschaft über die Änderung des Schweizerischen Strafgesetzbuches
und des Militärstrafgesetzes [Strafbare Handlungen gegen Leib und Leben,
gegen die Sittlichkeit und gegen die Familie] vom 26. Juni 1985, BBl 1985 II
1009 ff., S. 1089; REHBERG/SCHMID/ DONATSCH, a.a.O.).
Weiche Pornographie im
Sinne von Art. 197 Ziff. 1 und 2 StGB ist dabei ohne besondere Betonung des
Genitalbereichs begrifflich kaum denkbar (vgl. SCHWAIBOLD/MENG, a.a.O., N.
14 zu Art. 197 StGB; BGE 128 IV 260 E. 2.1 S. 263 mit Hinweisen).
Entscheidend ist der Gesamteindruck (BGE 117 IV 452 E. 4c S. 455; STEFAN
TRECHSEL, Schweizerisches Strafgesetzbuch - Kurzkommentar, 2. Aufl., Zürich
1997, Art. 197 N. 5). (...)
3. Auszug aus dem Urteil des Kassationshofes i.S. Staatsanwaltschaft des Kantons Solothurn gegen X. (Nichtigkeitsbeschwerde) 6S.186/2004 vom 5. Oktober 2004
(Pornografie darf in der Schweiz nur Personen über 16 Jahren zugänglich gemacht werden.)
Leitentscheide des Bundesgerichtes kann man unter
http://www.bger.ch/index/jurisdiction/juri...scheide1954.htm finden.
Gruess,
Madox