Baufinanzierung ohne Kapital?

Selena

Mitglied
Kann man heute eigentlich noch eine Baufinanzierung ohne großes Kapital rechnen lassen? Früher ging das ja recht einfach oder?
 
Du schaufelst dir dabei dein eigenes Grab.

100% Finanzierungen sind zinslich erstens uninteressant und zweitens bist du bei Banken sofort in einem Risikotopf.
Das heißt bei Problemen, z.B. zu späte Zahlungen, werden 100% Finanzierungen schneller glatt gestellt und angemahnt was schneller zu einem vollstreckbaren
Titel führt.

Ich rate dir klar davon ab, ich habe noch nie einen Kunden finanziert mit 100%, die meisten waren sauer, wenn sie aber wüssten was Ihnen blüht, wären Sie dankbar.
Banken, auch die in der ich arbeite, machen da große Versprechen, sagen "alles kein Problem", aber ich kann dir aus eigener Erfahrung mit Kunden anderer Berater sagen, dass nur eine Ungereimtheit sein muss und dann sitzt der Kunde in der Falle.

Rechnerisch gesehen, hast du immer schneller Geld angespart als abbezahlt, besonders bei einer 100% Finanzierung.


Grüße.

 
@A-Markets

Ich stimme dir generell zu. Jedoch in einem Punkt macht dann "ansparen" keinen Sinn mehr. Sobald man 36% EK Quote hat, hat die Bank 100% Sicherheit. Das heisst man hat den günstigsten Zinssatz. 80%*80%=64% (Abnutzung und günstigerer Verkaufspreis durch die Bank im Falle einer Versteigerung).

Wenn man dann zB 1000€ Miete bezahlt pro Monat, und parallel weiter spart, so kostet einem das mehr, als wenn man eine Finanzierung laufen hat.

Ich bin kein Experte in diesem Bereich, aber ich sehe das auch so.

@Selena
Wenn du zb 70.000 € mehr Kredit brauchst, und keine Sicherheiten hast, bedeutet das gleich mal jährliche Zinsen bei 7% von 4900 €. Das sind aber allein 408 Euro jedes Monat, nur für die Zinsen und das nur von "diesem" Betrag.

Grüsse,
 
Hi Sancheck,

wenn ich deine Berechnung richtig nachvollziehe hast du unter der Bedingung recht, dass der Beleihungswert wirklich 100% sein muss.
Ich kenne aber die Daten nicht vom Threadsteller, also bin ich auf diesen Punkt nicht eingegangen.

Der Beleihungswert wird aber in Deutschland zum einen durch Risikoabschläge immer mehr reduziert, was heißt dass der Restwert der nicht durch Beleihung abgedeckt ist um eine Art Privatdarlehen aufgestockt wird um die 100% Finanzierung zu erhalten. dieser Privatteil ist meistens enorm hoch verzinst.

Die Frage ist halt, was ist den Deutschen lieber 100% Finanzierung + ein Auto dazu + Boot und noch einen 400 Zoll Fernseher was in den USA zu der netten Immobilienkrise geführt hat, oder sicherheitsorientierte Kreditvergabe.
So hart es klingt: Der Mythos Eigenheim = Altersvorsorge ist nunmal ein Mythos und wer es sich nicht leisten kann ist immer besser damit bedient es sich nicht auf Teufel komm raus zu leisten.

Bei deiner Monatsmiete-Rechnung kommt es darauf an wie hoch die Zinsen ich für mein Erspartes sind.
Bin ich ein Typ der sich mit Inflation nicht auskennt und lege mein Geld geringvezinst an, stimmte ich dir voll und ganz zu.

Bin ich aber ein Typ der die Risiken / Chancen des Aktienmarktes nicht scheut und ähnlich der Finanzierung ca. 10 Jahre Zeit hat lassen sich andere
Rendite erzielen. Natürlich nicht mit Fonds die mit Kosten vollgepumpt sind, sondern mit Direktinvestments oder eben ETFs.

Ich hoffe ich konnte helfen.

Grüße


 
Ich muss da auch den Vorrednern zustimmen. Wir hatten uns das von verschiedenen Banken durchrechnen lassen, eine 100% Finanzierung ist absolut unattraktiv. Lieber ein paar Jahre warten und etwas Geld ansparen, so habe wir das gemacht, aber schau mal auf http://www.immokredit.de/
 
QUOTE (A-Markets @ Di 21.02.2012, 15:11) So hart es klingt: Der Mythos Eigenheim = Altersvorsorge ist nunmal ein Mythos und wer es sich nicht leisten kann ist immer besser damit bedient es sich nicht auf Teufel komm raus zu leisten.

Das kann man so nicht sagen.

Eigenheim ist immer Altersvorsorge, weil es eben auch von der Inflation nicht ganz so arg betroffen ist und dementsprechend der Wert - nach Abzug der Baumaßnahmen die zur Erhaltung notwendig sind - fast gleichbleibend ist. Natürlich kann es sich nicht jeder sofort und jetzt leisten. Aber dennoch ist es durchaus möglich für die meisten Menschen sich früher oder später das Eigenheim zu gönnen. (Mal ab von den Menschen die Ihren Lebensunterhalt durch Harz IV bewerkstelligen)

Die Frage dabei ist nur einfach die nach der Größe. Nicht jeder wird sich das Eigenheim für 700.000 Euro holen können. Wenn man aber weiß, man hat nicht so viel Geld, dann muss man halt nur das Reihenhaus für 200.000 Euro nehmen. Wobei man aber auch so fair sein und sagen muss, dass wohl unter 2.000 Euro Netto im Monat nicht viel zu holen sein sollte oder aber die Zahlungen ziehen sich so in die Länge, dass man durch die Zinsen gut und gerne den 3-fachen Betrag zahlt.
 
100% oder sogar 110% Finanzierungen gibt es auch heute noch, hier geht es in erster Linie um den Kapitaldienst des Kunden - ist das Einkommen hoch genug und die Bank kann gute Zinsaufschläge verlangen werden auch solche Finanzierungen durchgewunken!

<<gesetzte Zeilenumbrüche in den Sätzen entfernen>>
 
@ Chris28

zu dem Thema gab´s schon besser recherchierte Beiträge als Deinen - aber ´ne 110-%ige wohl eher noch nie.
 
QUOTE @ Chris28

zu dem Thema gab´s schon besser recherchierte Beiträge als Deinen - aber ´ne 110-%ige wohl eher noch nie.


@content-pur
Da muss ich dir aber wiedersprechen. Als Betreiber eines Baufi-Portals und mit dem Zugang zu allen großen Abwicklungsportalen (europace, ehyp, etc.) habe ich besten Einblick in den Finanzierungsmarkt. Es gab und gibt die 110%-Finanzierung noch. Allerdings ist der Zinsaufschlag dafür erheblich. Anbieter die bekannt für diese Zielgruppe waren zum Beispiel die GMAC. Aktuell bietet die deutsche Bank Topbaufi noch Finanzierungen dafür an.

<< Werbelinks entfernt >>
 
Gut, dann lasse ich mich da gerne eines Besseren belehren, obwohl ich es eher als unwahrscheinlich empfinde, dass sich Bauwillige auf solche Konditionen ernsthaft einlassen würden. Aber Ausnahmen bestätigen da sicher auch die Regel.
 
QUOTE So hart es klingt: Der Mythos Eigenheim = Altersvorsorge ist nunmal ein Mythos und wer es sich nicht leisten kann ist immer besser damit bedient es sich nicht auf Teufel komm raus zu leisten.


Muss ja nicht gleich ein Haus sein, aber in manchen bayrischen Städten (nicht nur da) ist es durchaus gut wenn man sich ein kleines Appartement leistet, selbiges kann man gut vermieten, wer das Geld hat, sollte gleich mehrere kaufen. Eine bessere Geldanlage gibts fast nicht....

Gruss
 
QUOTE (Sexygo @ Mi 21.03.2012, 16:12)
QUOTE So hart es klingt: Der Mythos Eigenheim = Altersvorsorge ist nunmal ein Mythos und wer es sich nicht leisten kann ist immer besser damit bedient es sich nicht auf Teufel komm raus zu leisten.


Muss ja nicht gleich ein Haus sein, aber in manchen bayrischen Städten (nicht nur da) ist es durchaus gut wenn man sich ein kleines Appartement leistet, selbiges kann man gut vermieten, wer das Geld hat, sollte gleich mehrere kaufen. Eine bessere Geldanlage gibts fast nicht....

Gruss

Das genau ist der Unterschied.

Wohnungen kaufen die sich gut vermieten lassen und den Kredit von dem Mieter abbezahlen zu lassen ist ja in Ordnung.

Aber eigenes Wohneigentum ist nunmal eine Verbindlichkeit. Die meisten die Ihre Wohnungen mit einem Gewinn von 20.000€ verkaufen vergessen leider immer die Beträge davon abzuziehen die Sie im Laufe der Zeit reingesteckt haben.

Kaufpreis mit Verkaufspreis zu vergleichen macht nunmal keinen Sinn.

Grüße
 
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